Kommunalwahl 2024 Was will das Unabhängige Bündnis im Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen erreichen?
Beim vorletzten Part der elfteiligen Reihe, bei der Kandidaten für den Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen befragt werden, war das Unabhängige Bündnis vor der Redaktion zu Besuch. Wer ist dabei und was wollen sie umsetzen?

Bitterfeld/MZ. - Die MZ lädt die Wählerinnen und Wähler zu „Speed-Datings“ mit jenen elf Parteien und Wählervereinigungen ein, die für den Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen kandidieren. Zum Gespräch darüber war das Unabhängige Bündnis mit den Kandidaten Peter Schenk (44, Betriebswirt), Lisa Thrun (28, Pflegefachkraft) und Birgit Penkuhn (64, Rentnerin) vor der MZ-Redaktion in Bitterfeld zu Gast.
Wer ist mit dabei?
Neu zusammengestellt hat sich diese Wählergruppierung für die kommende Wahl für den Stadtrat. Peter Schenk erklärt: „Bei uns sind ehemalige CDU-Mitglieder, die mit den vorherrschenden Bedingungen vor Ort in unserer Partei nicht einverstanden waren. Und der Rest sind eben Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die mitmachen wollen – aber eben nicht in einer Partei.“ Während Schenk bereits im Stadtrat sitzt, wäre es für Lisa Thrun und Birgit Penkuhn das erste Mal.
Das Programm, das in Stichpunkten auf einem Flyer zu finden ist, ist kurz gehalten. Eine „bewusste Überlegung“, erklärt Schenk. „Wir können zu jedem Punkt viel sagen, aber ich halte nicht viel davon, den Wähler zu überfrachten.“
Was das konkret heißt, kann in einer Fragerunde geklärt werden. Auf „Was tun Sie dafür, dass bei der Stadtentwicklung die kleineren Ortschaften nicht benachteiligt werden?“ antwortet Penkuhn: „Das ist schwer, weil Bitterfeld-Wolfen die kleinen Ortschaften vergisst.“ In ihren Augen sei es elementar, die Ortschaften mehr anzuhören – sowohl durch die Stadtverwaltung, den Oberbürgermeister, aber auch die Stadträte. „Es ist manchmal wirklich so, dass das, was die Ortschaftsräte oder die Ortsteile sich wünschen, nur bedingt im Stadtrat ankommt“, stimmt Schenk ihr zu. Ziel müsse es sein, häufigere Runden mit Ortsbürgermeistern einzurichten.
Stichwort Goitzsche-Verkauf: Will auch das Unabhängige Bündnis am Ratsbeschluss zum Rücktritt vom Kaufvertrag festhalten? „Ein klares Ja“, hält Schenk fest und erläutert: „Das sind wir unseren Einwohnern schuldig. Es sind Entscheidungen getroffen worden, die vielleicht an der Grenze des Zulässigen waren, aber nicht zum Vorteil der Stadt.“ Wenn er betrachte, „was wir da bisher rausgeholt haben, steckt da noch viel mehr Potenzial drin.“ Auch, weil die Goitzsche ja inzwischen deutschlandweit als Naherholungsgebiet bekannt sei.
Klares Ja für beide Bäder
Etwas, was auch durch Radwege, im wahrsten Sinne des Wortes, erfahrbar ist. Sollte das ausgebaut werden und wenn ja, wo? „Ich finde das auf jeden Fall wichtig“, sagt Thrun und begründet das auch mit Sicherheit. „Wenn ich mir speziell die Wege zwischen den kleinen Dörfern anschaue, hat man da meistens nur Landstraßen und das finde ich ziemlich unsicher.“ Wenn die Stadt schuldenfrei geworden sei, wäre das ein wichtiger Schwerpunkt, findet die 28-Jährige.
Und wie sieht es mit der Zukunft der Bäder aus? Braucht die Stadt sowohl das Woliday als auch das Deininger-Sportbad? „Wir setzen uns dafür ein, dass beide Bäder offengehalten werden“, hält Thrun fest. Das Woliday sei als Erholungs- und Wellnessbad wichtig. „Da muss man nicht nach Bad Düben fahren, das gibt es auch bei uns in Wolfen“, lobt sie. „Und das Deininger ist enorm wichtig für die Schwimmvereine und die Möglichkeit, dort Wettkämpfe abzuhalten.“
Das Unabhängige Bündnis wolle sich auch dafür einsetzen, den Kulturpalast wieder zu beleben, antwortet Penkuhn auf die Frage dazu. „Es muss ja nicht jede Woche was sein, aber einmal im Monat wäre doch nicht schlecht“, sagt sie. Wichtig sei, dass sich dem Großprojekt jemand annehme, „der davon Ahnung hat“.