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leben Wasserqualität im Pool sicherstellen: Das müssen sie wissen

02.06.2022, 14:49
Wasserqualität im Pool sicherstellen: Das müssen sie wissen
Wasserqualität im Pool sicherstellen: Das müssen sie wissen (Foto: pixabay/1408176)

Die Zahl privater Schwimmbecken und Pools steigt in Deutschland seit Jahren ungebremst. Durch die Coronabestimmungen waren 2020 und 2021 weniger Menschen im Urlaub und haben das Geld in ein eigenes Becken investiert. Die Poolbauer haben jahrelange Wartelisten. Doch wenn man den Bau einmal fertig hat, wie gewährleistet man eine ausreichende Wasserqualität?

Was kann schiefgehen?

Eine Menge! Zum einen kann das für den Zulauf genutzte Wasser nicht die ausreichende Qualität für ein Schwimmbad haben, weil es mit Giftstoffen oder Mikroorganismen belastet ist. Auch im Badebetrieb können sich schädliche Bakterien oder Pilze ansiedeln – oder aber bei fehlerhafter Desinfektion toxische Nebenprodukte anreichern. Das kann man unter dem Begriff Gesundheitsgefährdung zusammenfassen. Wenn der Badebetrieb für den Menschen unsicher ist, muss dringend Abhilfe geschaffen werden.
Die andere Möglichkeit ist eher ein optisches Problem: Wassertrübungen oder -verfärbungen, Algenwachstum, Ablagerungen von schwerlöslichen Mineralien oder Bakterienmatten. Diese sind nicht unbedingt giftig, lassen den Pool aber eklig aussehen und mindern so den Badespaß. Auch die Gefahr von Korrosion an der Poolinfrastruktur kann man hier subsumieren.

Professionelle Untersuchungen buchen

Um Sicherheit zu erreichen, ist es günstig, ein Labor mit einem umfassenden Wassertest zu beauftragen. Dieser kann zum einen helfen, die Qualität des Wassers zu überprüfen, mit welchem der Pool befüllt wird. Zum anderen ist so auch im laufenden Betrieb des Schwimmbeckens möglich, wichtige Parameter im Blick zu behalten. Dafür ist die Wasserhärte, der pH-Wert sowie das Vorhandensein schädlicher Bakterien entscheidend. Es gibt eine ganze Reihe möglicher Krankheitserreger, welche sich in Badewasser vermehren können. Wird ihnen nicht rechtzeitig Einhalt geboten, können sie zum Teil schwere Erkrankungen verursachen.
In umfangreicheren Untersuchungen kann auch auf weitere Arten der Belastungen getestet werden. Nutzen sie z. B. einen Brunnen als Wasserquelle, ist es sinnvoll, diesen auf Schwermetallbelastungen und andere Schadstoffe zu überprüfen.

Worauf im Poolbetrieb zu achten ist

Noch bevor das erste Wasser eingelassen wird, sind viele Bauvorschriften zu beachten. Diese sorgen dafür, dass Schwimmbecken nur dort errichten werden, wo sie keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen und stellen die Grundvoraussetzungen für einen sicheren Betrieb her.
Um die Hygiene des Wassers zu gewährleisten, müssen viele Faktoren bedacht werden. Die übliche Reinigung des Pools mit chlorhaltigen Chemikalien gilt nicht mehr als nonplusultra, da reizende Stoffe entstehen können, die Allergien fördern und die bei empfindlichen Menschen Hautreaktionen auslösen können. Auch die als schonender angepriesenen Salzwasserpools arbeiten letztlich mit Chlor: Hier wird die aktive Substanz durch Elektrolyse des im Wasser gelösten Chlorids erzeugt. Als haut- und umweltverträglicher gelten Aktivsauerstoff (H2O2) und UV-Licht. Die Behandlung mit Ozon scheidet für Privatanwender ohnehin aus.
Damit diese Methoden sicher funktionieren, müssen stets einige Bedingungen eingehalten werden. So ist die wichtigste Voraussetzung die Einstellung des pH-Optimums. Die meisten Desinfektionsvarianten arbeiten nur dann effizient, wenn der pH-Wert des Wassers im Bereich von 7 bis 7,4 liegt. Weicht er davon ab, muss durch Zugabe von Pufferlösungen korrigiert werden.
Vor allem durch den Badebetrieb aber auch durch Niederschläge und Temperaturschwankungen verändert sich der Zustand des Wassers kontinuierlich. Deswegen ist es wichtig, die Qualität regelmäßig zu überprüfen oder von Profis überprüfen zu lassen. Zwar gibt es einige Faustregeln (z. B. häufigere Desinfektion bei stärkerem Badebetrieb), aber am besten funktioniert immer zu messen und den Ergebnissen entsprechend zu handeln.