Tour de France Tour de France: Armstrong kontert Doping-Vorwürfe
Lavaur/MZ. - Dennoch stand Armstrong wieder im Mittelpunkt.Der Amerikaner denkt: "Diese Tour ist sauber."Manche Medien wollen das nicht glauben undglauben vor allem Lance Armstrong nicht. Weildie so begeisternd verlaufene Tour bishernur sportliche Höhepunkte und keine Dopingskandalelieferte, produzieren die Dopingfahnder unterden Tour-Journalisten die fehlende "drug story"selbst. Sie machten die Pressekonferenz desTour-Besten am Ruhetag in Pau zum Tribunalund nahmen den Träger des Gelben Trikots indie Mangel. Mit alten Spekulationen und keinenneuen Fakten.
Unter den 300 Journalisten im Palais Beaumontsaß David Walsh von der Londoner "Sunday Times".Vorn in der ersten Reihe Lance Armstrong direktgegenüber. Der investigative Reporter hatterechtzeitig zum Tourstart die Liaison desAmerikaners mit dem verrufenen italienischenArzt und Trainer Michele Ferrari aufgedeckt,der sich im September vor einem Gericht inBologna wegen Verstoßes gegen die harten italienischenDopinggesetze verantworten muss.
All die Fragen und Antworten über den bisherigenVerlauf der Tour, die Rivalität mit Jan Ullrichund die Planung seiner Zukunft mussten Mr.Walsh ziemlich gelangweilt haben. Er warfschließlich nach einer halben Stunde den erstenStein und fragte Armstrong, wie sich die Zusammenarbeitmit Ferrari und sein Status als besonderesSymbol des Radsports vereinbaren ließen.
"Eine gute Frage, David, und ich bin glücklich,dich endlich von Angesicht zu sehen", fingArmstrong geschickt den Stein auf. Dann erklärteder Amerikaner, das er Ferrari als "ehrenwerten,charmanten, unschuldigen Mann" kenne, demer voll vertraue und den er nicht vor demUrteil der Richter verdamme. Das erwartetArmstrong übrigens auch von den Medien. Derclevere Radprofi verteidigte sich gegen alleVerdächtigungen, Vorwürfe und Spekulationenim Stil eines amerikanischen Staranwalts.Ruhig, logisch, eloquent, geduldig, mit stichhaltigenArgumenten.
"Die Leute draußen sind schlau", argumentierteArmstrong. "Sie wollen Fakten und keine Spekulationen.Ich habe ein kontroverses Image, weil ichRadrennfahrer bin und wir ständig Verdächtigungenausgesetzt sind. Aber ich bin sauber." Sodumm, bei seiner "medizinischen Vergangenheit"Wachstumshormone zu nehmen, könne er dochnicht sein. Es war das einzige Mal, dass derMann, der den Krebs besiegte, seine beinahetödliche Krankheit in die Dopingdebatte warf.Er habe ein reines Gewissen. "Ich kann inden Spiegel schauen und in die Gesichter meinerFamilie."