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tipp CBD – wie wirkt der Inhaltsstoff der Hanfpflanze?

08.12.2022, 13:50
Cannabidiol ist einer von mehr als 500 Wirkstoffen aus der Hanfpflanze.
Cannabidiol ist einer von mehr als 500 Wirkstoffen aus der Hanfpflanze. (Foto: Pixabay © erin_hinterland CC0 Public Domain)

CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol. Dabei handelt es sich um einen von mehreren hundert Inhaltsstoffen der Hanfpflanze, dem eine breit gefächerte Wirkung nachgesagt wird. Im Gegensatz zu THC, das die Hanfpflanze so berühmt gemacht hat, hat CBD keine psychoaktive, also berauschende, Wirkung. Doch was ist CBD genau? Wir wirkt es im menschlichen Organismus?

Am bekanntesten ist CBD-Öl.
Am bekanntesten ist CBD-Öl.
(Foto: Pixabay © cbd-infos-com CC0 Public Domain)

Cannabidiol – was ist das?

Bei Cannabidiol oder kurz CBD handelt es sich um ein natürlich vorkommendes Phytocananbinoid, das in allen Bestandteilen der weiblichen Hanfpflanze enthalten ist. Am höchsten konzentriert ist es in den Blütenpollen. Um den Wirkstoff optimal zu extrahieren, trocknen die Hersteller die Blüten zunächst, um sie danach zu destillieren. Besonders schonend ist die sogenannte überkritische CO2-Extraktion, die bei hoher Temperatur und Unterdruck vonstattengeht. Mit diesem schonenden Verfahren erreichen die Hersteller eine besonders hohe CBD-Konzentration. Wertvolle Terpene bleiben dabei voll erhalten. Die Methode ist teuer und es ist Expertenwissen notwendig, was die so gewonnenen Produkte, beispielsweise CBD-Öl, entsprechend teuer macht. Es gibt auch andere CBD-Produkte, wie CBD-Gummibärchen, CBD-Tee oder auch verschiedene Kosmetikprodukte.

Herstellung aus der weiblichen Hanfpflanze

Im Gegensatz zu normalem Hanföl, das aus den Hanfsamen gewonnen wird, entsteht CBD aus den Pflanzenteilen der weiblichen Hanfpflanze. Bei Temperaturen von bis zu 165 und im Idealfall im Vakuum löst sich der Wirkstoff aus den Pflanzenteilen. Andere Inhaltsstoffe, wie Fette, Wachse und weitere unerwünschte Verbindungen brauchen höhere Temperaturen, um sich aus der Pflanze zu lösen. Je niedriger die Temperatur bei der Herstellung ist, umso hochwertiger ist am Ende das Destillat. Um aus dem Destillat hochwertiges CBD-Öl zu erhalten, mischen es die Hersteller meist mit biologischem, kalt gepresstem Hanföl.

Hanfsamen dienen der Gewinnung von Hanföl, das in der Küche zum Einsatz kommt
Hanfsamen dienen der Gewinnung von Hanföl, das in der Küche zum Einsatz kommt
(Foto: Pixabay © ulleo CC0 Public Domain)

Wie wirkt CBD im menschlichen Organismus?

Cannabidiol kann im menschlichen Organismus ganz unterschiedliche Wirkungen zeigen. Da es einem körpereigenen Botenstoff sehr ähnlich ist, kann es am menschlichen Endocannabinoidsystem andocken, das auf ganz verschiedene Systeme einwirkt, wie das Nervensystem oder das Immunsystem. Die meisten Menschen vertragen CBD sehr gut. Es wirkt im Allgemeinen beruhigend, entzündungshemmend, angstlösend, stresslindernd und schmerzstillend. Migränepatienten berichten von einer guten Wirkung.

Die Forschung läuft mittlerweile auf Hochtouren. Wissenschaftler schreiben Cannabidiol in vielen verschiedenen Bereichen Wirksamkeit zu, beispielsweise gibt es neue Alzheimer-Studien und Studien in der Krebsforschung, um den möglichen Nutzen zu testen.

Darreichungsformen von Cannabidiol

Am häufigsten kommt Cannabidiol in Form von CBD-Öl in den Handel. Das Öl ist in unterschiedlichen Konzentrationen erhältlich und für die orale Einnahme gedacht. Der Körper nimmt den Wirkstoff am besten und schnellsten über die Mundschleimhaut auf, sodass die Verabreichung am einfachsten mit einer Pipette direkt unter die Zunge erfolgt. Die Mundschleimhaut absorbiert den Wirkstoff und er gelangt direkt ins Blut.

Die Dosierung lässt sich nicht pauschal festlegen. Zunächst sollte sich die Dosis nach dem Körpergewicht und der Konzentration des Öls richten. Am Anfang genügt eine niedrige Dosis von zwei bis vier Milligramm pro zehn Kilogramm Körpergewicht. Eine mittlere Dosis sind sieben bis acht Milligramm und eine hohe Dosis 14 bis 16 Milligramm, jeweils pro zehn Kilogramm Körpergewicht.

Die Dosis korrekt berechnen

Ein Erwachsener mit einem Gewicht von 70 kg braucht für eine leichte Dosis 14 bis 28 mg CBD. Hat eine kleine Flasche mit 30 ml Inhalt einen CBD-Gehalt von 300 mg, so enthält ein Milliliter zehn Milligramm. In eine handelsübliche Pipette passt ein Milliliter. Die Tagesmenge besteht dann aus drei gefüllten Pipetten.

Die Dosierung sollte sich immer auch an der Reaktion des Körpers orientieren. Wenn Beschwerden auftreten, war die Dosis zu hoch.

Was passiert bei einer Überdosierung?

Aus Unwissenheit kann es sehr leicht zu einer Überdosierung des CBD-Öls kommen. In den USA gab es dazu schon Untersuchungen. Dabei ist herausgekommen, dass selbst eine sehr hohe Dosierung von 1500 mg pro Tag keine langfristigen Probleme verursacht.

CBD-Öl oder Hanföl – was ist dabei eigentlich der Unterschied?

Cannabis ist der lateinische Begriff für Hanf. Viele Menschen gehen davon aus, dass es zwischen Hanföl und CBD-Öl keinen nennenswerten Unterschied gibt. Doch das ist nicht der Fall.

Hanföl entsteht in Ölmühlen aus den Samen der männlichen Hanfpflanze. Kalt gepresstes Hanföl entsteht in einem schonenden Verfahren bei unter 40 °C. Da es nach der Herstellung nicht raffiniert wird, blieben viele wertvolle Inhaltsstoffe erhalten und das Öl erhält einen ganz eigenen Geschmack. Es eignet sich zur kalten Verwendung beispielsweise an Salaten und ist gut geeignet, um es mit CBD zu CBD-Öl zu mischen.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von CBD auftreten?

Jeder Mensch reagiert ein wenig anders auf Cannabidiol, sodass es gelegentlich zu Nebenwirkungen kommen kann. Auch Wechselwirkungen bei der Einnahme mit anderen Medikamenten sind möglich. Das liegt daran, dass jeder das CBD etwas anders verstoffwechselt. Kommt es zu einer langsameren Verstoffwechselung, kann es mitunter durch die Einnahme von CBD zu einer Verstärkung der Wirkung anderer Medikamente kommen. Zudem können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Benommen, Schwindel und Müdigkeit auftreten. Gelegentlich kann es auch zu Durchfällen kommen.

Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte vor der Einnahme von CBD zunächst Rücksprache mit seinem Arzt halten.

Cannabidiol gilt als unbedenklich

Die Weltgesundheitsorganisation stuft Cannabidiol als sicher ein und schließt aus, dass Suchtgefahr bei der Einnahme von CBD besteht. Aufgrund der bisher vorliegenden Daten gehen Forscher davon aus, dass CBD ein gutes Sicherheitsprofil hat. Allerdings gelten diese Sicherheitsprofile nur für bestimmte Präparate in pharmazeutischer Qualität und für zugelassene Medikamente, die CBD enthalten.

Wer sollte CBD lieber nicht einnehmen?

Ein gutes CBD-Öl ist ein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel, das sich an die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben für diese Art von Nahrungsergänzungsmitteln halten muss. Dennoch ist es nicht für jeden gleichermaßen geeignet.

Wer viele Schmerzmittel, Gerinnungshemmer oder Neuroleptika einnehmen muss, muss mit verschiedenen Wechselwirkungen bei der zusätzlichen Einnahme von Cannabidiol rechnen. Auch heftige Nebenwirkungen sind dann möglich. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, vor der Einnahme mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Wer bereits eine geschädigte Leber hat oder alkoholkrank ist sollte von der Einnahme absehen, genauso wie Kinder oder Schwangere.