Karate-Trainingslager Karate-Trainingslager: Yvonne trainiert bei japanischen Großmeistern
Aschersleben/MZ. - In diesen Tagen kann der Ascania Karate Traditionell (AKT) stolz auf die eigene Leistung sein. Am kommenden Wochenende organisieren die Mitglieder des Vereins die deutschen Meisterschaften in Aschersleben. Kurz zuvor nahm Weltmeisterin Yvonne Fiala mit dem Kaderteam des Shotokan Karate Verbandes Deutschland (SKVD) noch an einem Traininglager und Wettkampf in Japan teil. Yvonne Fiala trainiert seit mehr als acht Jahren im AKT in Aschersleben und seit etwa 18 Monaten im Kaderteam des SKVD. Mit dem Kaderteam nahm sie im vergangenen Jahr bereits erfolgreich an der Weltmeisterschaft in Cardiff/England teil.
Diesmal stand nun ein Trainingslager in Japan auf dem Plan. Mit der finanziellen Unterstützung vom Kreissportbund Harz-Börde und des AKT wurde der Sportlerin die Trainingsreise ermöglicht. Insgesamt fuhr der Bundestrainer, Sensei Dieter Flindt, mit 15 Schülern aus seinem Kaderteam für zehn Tage nach Japan, um dort bei japanischen Großmeistern zu trainieren und um an einem Trainingswettkampf mit dem deutschen Kaderteam teilzunehmen. In Matsuyama wurden die Sportler in Gastfamilien des japanischen Dojos untergebracht. Bereits am ersten Tag ihrer Ankunft in Japan trainierten die Karateka bei einem gemeinsamen Training von Sensei Abe und Sensei Dieter Flindt. So war die Woche davon bestimmt, in den Vormittagsstunden Land und Leute zu erkunden.
Am Nachmittag folgte jeden Tag ein mehrstündiges Training bei Sensei Abe, zusammen mit Schülern aus seinem Dojo. Gegen Ende der Trainingswoche führte die Reise die Sportler in eine Highschool nach Oakayama. Diese Highschool ist eine der renommiertesten Karateschulen in Japan. Das deutsche Kaderteam konnte hier in Oakayama zusammen mit einer elften Klasse an einem Trainingstag teilnehmen. Die Schüler der Highschool gaben im Anschluss an das Training eine Vorführung ihrer Kampfkünste, die auch Yvonne Fiala sehr beeindruckte. Spontan entschloss sich auch die deutsche Delegation zu einer Vorführung. Bei einem sportlichen Wettkampf zwischen den Schülern der Highschool und dem deutschen Kaderteam erwies sich das Kaderteam trotz der hartnäckigen Konkurrenz als stark. Yvonne Fiala gewann zwei Kämpfe gegen japanische Gegnerinnen, aber den dritten verlor sie. In der Endwertung ihrer Gruppe reichte das für einen vierten Platz.
"Es war sehr schwierig, einen Kampf zu gewinnen, weil alle Kampfrichter auch Japaner waren", erklärte Yvonne Fiala den Unterschied zu bisherigen Kämpfen. Auch der wesentlich sportlichere Kampfstil, im Gegensatz zu dem vom SKVD trainierten traditionellen Kampfstil, sei ungewöhnlich gewesen, so Fiala. Sensei Dieter Flindt war mit den Ergebnissen des deutschen Kaderteams sehr zufrieden. Schließlich gäbe es verschiedene Unterschiede in den Trainingsschwerpunkten der Techniken. Für Yvonne Fiala war diese Trainingsreise ein Höhepunkt. Besonders die Gastfamilien, bei denen sie untergebracht war, sind ihr in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. Bereits jetzt wird an diesem Kontakt festgehalten. Aber auch das japanische Karatetraining hätte ihr neue Impulse für das Training in Deutschland gegeben, sagte sie. Nach der Trainingswoche in Japan versprach Sensei Abe, im August 2002 mit einer japanischen Delegation nach Deutschland zu kommen, für ein Trainingslager und einen Wettkampf.