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Judo Judo: Gemischtes Doppel auf der Matte

22.10.2009, 19:51

HALLE/M/ZAG. - Eines weiß Halles erfolgreichstes Judo-Talent der letzten Jahre aber mit Sicherheit: "Bei meiner WM-Vorbereitung haben mir die Jungs sehr geholfen". Am Sonntag beim U-20-Championat in der Pierre-de-Coubertin-Halle von Paris soll sich das Mixed-Training auszahlen. Vor den Augen ihrer Trainingspartner Axel Frankenberg und Stephan Fröhlich, die sie von den Rängen aus anfeuern, will die SVerin die gesamte Konkurrenz im 78-Kilo-Limit aushebeln.

Aus den Duellen mit den ihr körperlich überlegenen und auch weitaus erfahreneren Kämpfern hofft Malzahn viel gelernt zu haben. Dabei hatte sie anfangs nur aus der Not eine Tugend gemacht. "Wir haben in unserem Trainingszentrum nicht so viele gute Frauen", erklärt Luise Malzahn (Foto). Eine Ausnahme ist ihre Schwester Claudia. Allerdings ist die WM-Dritte nach einem Bänderriss noch außer Gefecht gesetzt. Um wenigstens hin und wieder mit starken Partnerinnen zu trainieren, scheut Luise Malzahn keine Wege. Jeden Dienstag fährt sie zum Stützpunkt nach Leipzig. Dort hat unter anderem die Ex-Hallenserin Heide Wollert nunmehr ihren Trainingsmittelpunkt.

Längst gehört die Pendelei zu Luise Malzahns Alltag. Nicht nur des Sports wegen. Anfang September hat sie an der Polizeischule in Aschersleben eine Ausbildung im gehobenen Dienst begonnen. "Die ersten Wochen waren chaotisch. Doch mittlerweile ist mein Trainingsplan mit dem Ausbildungsprogramm abgestimmt. Mit den Freistellungen klappt das jetzt gut", berichtet die in ein Sportförderprogramm der Polizei integrierte angehende Kriminalistin. Wenn doch mal zwei Trainingseinheiten pro Tag nicht drin waren, hat die U-17-Europameisterin sonntags eine Zusatzschicht eingelegt.

Der hohe Einsatz soll sich nun auszahlen. Das hofft auch Claudia Malzahn. Obwohl sie noch auf eine Krücke angewiesen ist, will sie ihrer Schwester in Paris zur Seite stehen. "Durch die Verletzung musste Claudia ihr Trainingslager in der Schweiz absagen und hat Zeit für mich", freut sich Luise über die familiäre Rückendeckung.