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Judo Judo: Durch die Hintertür in das Unterhaus

Von Petra Szag 10.04.2008, 20:26

Halle/MZ. - Der Frust über den haarscharf verpassten Aufstieg in die 2. Bundesliga ist neuem Tatendrang gewichen: Nach Sindelfingens plötzlichem Rückzieher aus der zweithöchsten Wettkampfklasse sind Halles Judoka doch noch durchs Hintertürchen ins Unterhaus eingezogen. Am Samstag (18 Uhr / Burghalle) ist der Vorjahressieger der Süd-Staffel, die TSG Backnang, erster Gradmesser des SV.

"Die knappen Ergebnisse in der Relegation haben uns gezeigt, dass wir durchaus mit den anderen mithalten können. Trotzdem ist die 2. Bundesliga für uns natürlich eine große Herausforderung", sagt Stephan Fröhlich, der gemeinsam mit Militärweltmeister Timo Prellwitz die Mannschaft auf die Matte führt. Er meint das nicht nur im sportlichen Sinne. Nachdem der SV in der letzten Saison praktisch ohne Etat die Regionalliga-Konkurrenz aufs Kreuz gelegt hatte, geht es nun nicht mehr ohne dickes Portemonnaie. In ebendieses muss beispielsweise gegriffen werden, um die Anreise zu den Auswärtskämpfen in Karlsruhe, Speyer oder München zu bezahlen. "Außerdem kommen wir in dieser Liga nicht mehr ohne Gaststarter und Antrittsprämien aus", weiß Fröhlich. Mit 10 000 Euro hofft der Zweitliga-Debütant alle anfallenden Rechnungen begleichen zu können.

Verstärkung hat sich Halle vor allem aus anderen mitteldeutschen Vereinen geholt. Sowohl Jakob Lange aus Weißenfels als auch der Chemnitzer Thomas Herrmann oder Tommy Bergmann (Radeberg) kämpfen nun in SV-Diensten um Zweitligapunkte. "Unser Ziel ist, die dritte Judo-Macht im Osten hinter den beiden Erstligisten Leipzig und Rodewisch zu werden", gibt Fröhlich die Marschroute vor. Deshalb könnte ein Sieg gegen Liga-Konkurrent Riesa am letzten Kampftag doppelt wiegen. Chancen rechnet sich das Team auch gegen München und Bamberg aus.

Neben Prellwitz, der die Sportfördergruppe der Bundeswehr verlassen und eine Ausbildung bei der Bundespolizei begonnen hat, kann die Mannschaft auch auf Ex-Meister Michael Möbius zählen. Die beiden hatten als Gaststarter für Rodewisch bereits Erfahrungen in der Eliteklasse sammeln können. Nicht dabei ist dafür Leichtgewicht Alexander Lenk. Der gerade in die Bundeswehr eingerückte, frühere Sportschüler hat sich bei einem Vorbereitungsturnier in Esslingen eine schwere Fußverletzung zugezogen. Dabei nahmen die Bänder und auch das Sprunggelenk Schaden.

Weitere Heimkämpfe bestreitet der SV am 26. April gegen Offenbach und am 7. Juni gegen Bamberg.