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Judo Judo: Die Zweitliga-Kämpfer und ihre Angst vorm Aufstieg

Von PETRA SZAG 09.10.2009, 19:06

HALLE/MZ. - Dieser berechtigt zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Eliteklasse - und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

"Für uns war der Aufstieg bisher nicht wirklich ein Thema. Das hat finanzielle und auch personelle Gründe", erklärt Fröhlich. Bislang sei die Truppe mit einem Etat in Höhe von 14 000 Euro ausgekommen. Um mit schwarzen Zahlen durch die 1. Bundesliga zu kommen, sind laut Fröhlich etwa 40 000 Euro fällig. Mit den bisherigen Sponsoren wird das nicht zu stemmen sein.

Noch schwerer wiegt die Tatsache, dass im Oberhaus fast durchweg nationale und internationale Top-Leute auf die Matte gehen. "Wir müssten uns also enorm verstärken", weiß Fröhlich. "Das würde zur Konsequenz haben, dass am Ende kaum noch ein Hallenser im Team ist." Einzig Timo Prellwitz, der frühere deutsche Meister und Militär-Mannschaftsweltmeister hat laut Fröhlich das Format. Selbst Ex-Auswahlkämpfer Michael Möbius, bisher ein zuverlässiger Punktelieferant, bekäme Probleme. Aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen kann der Familienvater nicht mehr so umfangreich wie früher trainieren.

Was ein weiteres Argument für die zweite Liga ist: In der nächsten Saison rücken vier Nachwuchskämpfer in den Kader auf. Die Sportschüler Oleg Glabun, Tobias Ruzicka, Stephan Möritz und Paul Ehrenberg sollen behutsam an die raue Judo-Männerwelt herangeführt werden. "Bei gelegentlichen Einsätzen in der zweiten Liga können sie eine Menge lernen", denkt Fröhlich. Er ist sich sicher, dass sie in 1. Bundesliga überfordert wären.

Noch ist die Entscheidung, ob sich Halle dem Abenteuer Aufstiegsrunde oder sogar Bundesliga stellt, nicht gefallen. Erst wenn auf der Matte die Arbeit getan ist, will sich die Truppe zusammensetzen und gemeinsam darüber beraten.

Egal, wie die Entscheidung ausfallen wird: Schon vor dem letzten Kampftag kann den Männern um Stephan Fröhlich eine starke Saisonleistung bescheinigt werden. "Wir wollen den Sieg und uns damit als drittstärkste Kraft in Mitteldeutschland hinter den Erstlisten Leipzig und Rodewisch ausweisen", sagt Fröhlich. Im Falle einer Niederlage würde Riesa diesen Platz einnehmen.

Die Tabellenspitze ist zumindest noch theoretisch erreichbar. Mit einem 14:0-Kantersieg würde der SV Spitzenreiter Backnang von Platz eins verdrängen. Da den Hallensern aber die schweren Jungs ausgegangen sind - Thanassi Stolakis, Gunter Dingler und Hardy Wittig sind nicht fit - ist das alles andere als realistisch.

Der letzte Heimkampf des SV Halle gegen Riesa findet am Samstag 17 Uhr in der Dreifelder-Halle der Kochstraße statt.