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Entscheidung fiel denkbar knapp aus Gleiche Zugangschancen: Dessau-Roßlaus Stadtrat hebt Einzugsbereich für Zoberbergschule auf

Von Daniel Salpius 23.10.2021, 09:00
Schule im Dessauer Westen mit dem besonderen Konzept steht jetzt allen Schülern aus dem Stadtgebiet offen.
Schule im Dessauer Westen mit dem besonderen Konzept steht jetzt allen Schülern aus dem Stadtgebiet offen. (Foto: Ruttke)

Dessau/MZ - Jetzt ist es offiziell: Die Schüler der Mosigkauer und Kochstedter Grundschule „An der Heide“ sowie der Grundschule Zoberberg werden ab dem Schuljahr 2022/23 nicht mehr bevorzugt in die Ganztagsschule Zoberberg aufgenommen - trotz räumlicher Nähe zum Wohnort. Längere Schulwege könnten die Folge sein. Der Stadtrat hat den Schuleinzugsbereich für die Schule am Mittwoch endgültig aufgehoben.

Der Beschluss war aus Sicht der Verwaltung rechtlich alternativlos. Da es sich bei der Schule um die einzige Einrichtung mit Gemeinschaftsschulkonzept im Stadtgebiet handelt, muss allen Dessau-Roßlauer Schülern dieselbe Chance eröffnet werden, die Schule zu besuchen. Dennoch hatte der Rat die Entscheidung immer wieder aufgeschoben - mit Blick auf die verärgerten Eltern und in der Hoffnung auf anderweitige Lösungen. Doch konnte letztlich keine weitere Sekundarschule davon überzeugt werden, ein Gemeinschaftsschulkonzept anzunehmen.

Mit 19 Ja-, 18 Neinstimmen und einer Enthaltung wurde der Beschluss nur gerade so angenommen

Die Abstimmung im Stadtrat fiel am Mittwoch denkbar knapp aus. Mit 19 Ja-, 18 Neinstimmen und einer Enthaltung wurde der Beschluss nur gerade so angenommen.

Zuvor hatte die CDU angekündigt, den Beschluss abzulehnen. „Wir können die Entscheidung ganz und gar nicht mittragen“, so CDU-Fraktionschef Eiko Adamek. Er nannte den Unmut bei Eltern und Kindern sowie die unnötigen Schulwege als Grund. Die AfD schloss sich an. Es könne nicht sein, dass Kinder aus der Umgebung nicht mehr in die Zoberbergschule dürften.

Das freilich ist gar nicht der Fall. Die betroffenen Kinder müssen aber künftig mit Schülern aus dem gesamten Stadtgebiet um die jährlich 75 Plätze an der Schule konkurrieren. Linke und SPD hielten gegen die Redebeiträge von CDU und AfD und betonten die rechtliche Notwendigkeit.