FIFA FIFA: Blatter lobt deutsche WM-Bewerbung für 2011
Guatemala-Stadt/dpa. - «Das ist eine gute Bewerbung. Wenn Deutschland eine Bewerbung macht,ist es immer eine gute Bewerbung», sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur(dpa). «Die Chancen von Deutschland stehen gut», betonte Blatter. Beiden Vorbereitungen für die Männer-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrikanannte der Schweizer Unterkunft und Transport als größte Probleme.Der lange Sorgen bereitende Stadionbau schreite nun voran. Mit demdeutschen Top-Funktionär Horst R. Schmidt als WM-Berater habe man«die halbe Miete» sicher.
Bei der Vergabe der Frauen-WM für 2011 Ende November in Durban(Südafrika) sieht Blatter den Deutschen Fußball-Bund (DFB) offenbarin der Favoritenposition. «Ich habe mit dem DFB und Franz Beckenbauerüber das Thema gesprochen, da ist schon was los. Wenn man den Erfolgder WM 2006 in Deutschland bei den Frauen wiederholen kann, würde dasden Frauen-Fußball weit voranbringen», sagte Blatter. Neben dem DFBbewerben sich noch die Fußball-Verbände Frankreichs, Perus, Kanadasund Australiens um die Ausrichtung der übernächsten Frauen-WM.
Blatter versicherte erneut, dass die WM 2010 in Südafrikastattfinden werde. Aber: «Es gibt zu wenig Flugzeuge und zu wenigBusse», so der 71-Jährige. Probleme bereitet offenbar ein Streit umLanderechte zwischen dem FIFA-Sponsor Emirates und der South AfricanAirways mit deren Partner Lufthansa. «Aber das sind logistischeDinge, die wir sicher lösen können.» Die Sorgen um die Sicherheitspielte der FIFA-Chef herunter: «Wenn man weiß, wo etwas passiert,kann man die notwendigen Vorkehrungen treffen. Ich sage es mal böse,im Moment macht man ein großes Hallo, wenn irgendwo in Südafrika einHuhn geschlachtet wird. In den USA ist es auch gefährlich.»
Vom Prinzip der Kontinental-Rotation bei der WM-Vergabe willBlatter wieder abweichen. Für die WM 2014 wurden nur Bewerbungen ausSüdamerika angenommen. Brasilien ist nun einziger Kandidat.Anschließend will Blatter wieder Kontinent unabhängige Anträgezulassen. «Entweder, die Rotation geht weiter oder - und das werdeich jetzt präsentieren - man soll es offen lassen. Dann gibt es auchetwas mehr Bewegung», erhofft er sich offenbar mehr Auswahl.
Bedenklich findet er «die Eskalation der Undiszipliniertheiten undder Gewalt. Das hat man gegen Ende der Spielzeiten in Europas Top-Ligen gesehen und zwar nicht nur bei den Zuschauern, sondern auchwenn Spieler aufeinander losgehen», sagte Blatter. Eindringlichmahnte er Profis und Vereinsfunktionäre zur Besserung. «Da stimmtetwas nicht. Die gesellschaftliche Verantwortung beginnt bei denSpielern und bei den Trainern. Da wird es von unserer Seite aus mehrDruck und mehr Dialog geben», kündigte der FIFA-Präsident an.
Seine eigene Zukunft im Amt des wichtigsten Fußball-Funktionärslässt Blatter weiter offen. Am 31. Mai war der Schweizer für einedritte Amtszeit bis 2011 per Akklamation wiedergewählt worden. Ob erin vier Jahren nochmals antreten wird, wollte der Walliser nichtverraten: «Ich mache meine Arbeit und dann sehen wir weiter. Ich kanndas jetzt noch nicht sagen, sonst wäre ich ja im Leerlauf. Ich kannnicht im Leerlauf sein. Ich muss auf dem Spielfeld sein.»