1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. David Beckham: David Beckham: Vom Buhmann zum Liebling der Fußball-Nation

David Beckham David Beckham: Vom Buhmann zum Liebling der Fußball-Nation

Von Martin Pütter und Eric Dobias 07.10.2001, 16:01

Manchester/Hamburg/dpa. - Vom Buhmann zum Liebling der Fußball-Nation: Mit seinem «goldenen Freistoß» hat sich David Beckhamendgültig in die Herzen der englischen Fans geschossen. Und sokostete der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler von Manchester United denMoment des großen Glücks in vollen Zügen aus. Der Jubel der Zuschauerund die Lobhuldigungen von Trainer, Spielern und der ihm nicht immerwohlgesonnenen Presse waren Balsam auf die Wunden der Vergangenheit.

Rückblende, WM-Achtelfinale 1998 in St. Etienne: Im Spiel gegenArgentinien lässt sich Beckham an der Mittellinie zu einerTätlichkeit gegen Simeone hinreißen und sieht dafür Rot. Englandscheidet im Elfmeterschießen aus. Für den Jungstar beginnt ein wahrerSpießrutenlauf durch die Stadien der Premier League. Überall wird erals Schuldiger für die Niederlage angesehen und gnadenlosausgepfiffen.

Doch Beckham beißt sich durch. Nur mit Leistung kann er dieKritiker überzeugen, was ihm zunehmend gelingt. Auch intimeEnthüllungen über sein Privatleben werfen ihn nicht aus der Bahn. Derdurch die Beziehung mit «Spice Girl» Victoria Adams, beide sindmittlerweile verheiratet und haben einen Sohn, zum Popstarhochgejubelte Mittelfeldspieler lernt, auch mit dieser Rolleumzugehen.

«Posh Spice» plaudert nicht nur freizügig über das Zusammenlebenmit Beckham, sondern verleiht ihm auch den treffenden SpitznamenGoldball. «Den habe ich heute wohl verdient. Sie wird michwahrscheinlich weiter so nennen. Es ist ein sehr emotionaler Momentfür mich. Ein Tor als Englands Kapitän zu erzielen, dazu eines, dasEngland zur WM bringt, und dann auch noch im Old Trafford - das istunglaublich», sagte Beckham.

Der Spezialist für alle ruhenden Bälle und begnadete Flankengeberist bei Manchester United und in der englischen Auswahl längst einefeste Größe auf der rechten Seite. «Er ist der weltbeste Freistoß-Schütze», meint Englands Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson.

Den entscheidenden Freistoß in der Nachspielzeit hätte er beiîahenicht getreten. «Er schien ungefähr 45 Freistöße gehabt zu haben,also sagte ich, dass ich diesen ausführen würde», erklärteTeddy Sheringham, der zuvor das 1:1 erzielt hatte. Doch er wurde vonBeckham zurückgewiesen. «Ich habe ihm gesagt, dass der Ball zu weitweg vom Tor für ihn ist», erklärte Beckham, der nicht nur in dieserSituation bewies, dass er sich zum Führungsspieler entwickelt hat.Das Happy End kam aber auch ihm märchenhaft vor: «Von so etwas habeich immer geträumt.»