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Viva-La Musica Abschied nach zwölf Jahren: Kochstedts Chorvorstand zieht es an die Küste

Zwölf Jahre war Uwe Laugwitz die „graue Eminenz“ des Kochstedter Chors „Viva la Musica“. Jetzt sagte er Tschüss. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Von Annette Gens 30.01.2022, 12:00
Uwe Laugwitz (r.)  übergibt die Amtsgeschäfts an Elke und Peter Arndt. Im Chor wird sein Abschied bedauert.
Uwe Laugwitz (r.) übergibt die Amtsgeschäfts an Elke und Peter Arndt. Im Chor wird sein Abschied bedauert. (Foto: Annette Gens)

Dessau/Kochstedt/MZ - Da ist in zwölf Jahren doch mehr zusammengekommen, als vermutet. Ein Stück Geschichte des Kochstedter Chors Viva la Musica übergibt Uwe Laugwitz, Vorsitzender des Chorvorstands, in mehreren Aktenordnern zunächst an seine Stellvertreterin Elke Arndt. Denn die „graue Eminenz“ von Viva-La Musica wird sich aus Dessau verabschieden und damit auch vom Kochstedter Chor.

Es gab eine bewegende Abschiedsfeier erst kürzlich im Kochstedter Rathaus, wozu sich nahezu alle Chormitglieder eingefunden hatten. Denn alle haben den promovierten Veterinär im Ruhestand nicht nur als einen guten Sänger kennen- und schätzen gelernt, sondern als eine Person, die zu den einzelnen Chormitgliedern persönlichen Kontakt hält, auch den Jahresplan aufstellte, in dem festgehalten wird, wie viele Chorauftritte in einem Jahr geplant werden.

Es war keine leichte Entscheidung, gesteht Laugwitz

Er war der Mann für die vielen kleinen Dinge, um die sich der musikalische Leiter nicht kümmern muss und die so wichtig sind, wenn viele Personen Spaß haben sollen bei gemeinsamen Musizieren. Uwe Laugwitz ist 75 Jahre alt und damit in einem Alter, wo man die Lebenswege noch einmal neu justiert. Seine Frau und er haben deshalb entschieden, künftig näher bei der Familie zu sein. Laugwitz’ erwarben dafür ein Häuschen in einem Dorf nahe Rostock. Das „in den nächsten Monaten saniert werden muss“. Und die Wohnung in Dessau werde zur Jahresmitte aufgegeben.

Es war keine leichte Entscheidung, gesteht Laugwitz. Dessau war der Lebensmittelpunkt seit Mitte der 1970er Jahre. Damals hatte der gebürtige Ostthüringer als Absolvent der Leipziger Uni einen Job beim damaligen Institut für Impfstoffe angenommen. „Wir waren seitdem immer interessierte Begleiter von Kultur der Stadt“, sagt er. „Wir haben uns hier wohlgefühlt.“ Doch nun sei die Nähe zu den Kindern eben wichtig geworden. Uwe Laugwitz erzählt, er musiziert seit seiner Jugend, er ist seitdem „ein begeisterter Sänger“. Anfangs im Chor seiner Oberschule. Um diesen begleiten zu können, lernte er sogar die Grundkenntnisse zum Spielen eines Kontrabasses. Später stand der Beruf im Vordergrund. Mit der Rente war dann mehr Zeit fürs Hobby. 2006 und damit sechs Jahre nach Chorgründung, kam er zu „Viva la Musica“. Zwei Jahre später wurde er Chorvorstand.

Der Chor wartet darauf, dass man endlich wieder befreit singen und aktiv werden kann

Uwe Laugwitz steht inzwischen schon mit einem Bein in der neuen Heimat. Dort will er die Bauarbeiten an seinem Häuschen koordinieren. Ob er sich dort einem Chor anschließen wird? Das muss sich zeigen. Aber in der neuen Heimat gibt es ein kleines Museum, hat er beim Antrittsbesuch beim Bürgermeister erfahren. Und dass dessen ehrenamtlicher Leiter kürzlich verstorben sei. Laugwitz will sich das mal ansehen.

Was Viva La Musica angeht, der Chor wartet darauf, dass man endlich wieder befreit singen und aktiv werden kann. Die 27 Mitglieder wollen alle weitermachen. Ein gutes Zeichen ist das. Allerdings gilt für Chöre noch 2-G-plus. Alle hoffen, dass sich das bald ändert.