1. Bundesliga 1. Bundesliga: Gehalts-Obergrenzen in der Diskussion

Berlin/dpa. - Zugleich führe ein Ungleichgewicht zwischen reichen und armenVereinen zu einer Verminderung der Spannung und damit zu einemnachlassenden Zuschauer-Interesse. «Warum denken die Bosse derFormel-1 darüber nach, wie man Michael Schumacher das Siegen schwerermachen kann, damit der Weltmeister möglichst erst im letzten Rennenermittelt wird», meinte er.
Konträr steht dazu die Meinung des Berliner Wirtschafts-ProfessorsWolfgang Maennig, der das Jahres-Durchschnittseinkommen einesBundesliga-Profis zu D-Mark-Zeiten, mit 2,3 Millionen bezifferte,wobei das Gefälle zwischen 50 000 und 11,2 Millionen Mark schwankte:«Die Beschränkungen bringen gar nichts, wie man in den USA bei dendort führenden Sportarten Football, Baseball, Basketball undEishockey gesehen hat, obwohl Verträge zwischen denSpielergewerkschaften und den Clubeignern abgeschlossen wurden.» Esgebe genug Schlupflöcher, um eine Gehalts-Obergrenze zu umgehen.
Auch Dirk-Ulrich Greiser, ehemaliger Fußball-Profi bei Hertha BSCund Tennis Borussia, wendet sich gegen Einschränkungen undGleichmachertum, denn der Sport lebe nun einmal vomDurchsetzungsvermögen. «Allerdings könnte ich mir vorstellen, dassdie Spieler bei ihren Forderungen einlenken und Verständnis für dieprekäre Lage haben. In Stuttgart gibt es derzeit schon keine UEFA-Cup-Prämien, und auch bei anderen Clubs sieht es nicht viel rosigeraus», sagte der heutige Rechtsanwalt aus Berlin.