1. Bundesliga 1. Bundesliga: Bandow will HSV in ruhiges Fahrwasser führen
Hamburg/dpa. - Beständigkeit im Hintergrund, Experimente auf demSpielfeld: Mit der Kandidatur für eine dritte Amtszeit willAufsichtsratschef Udo Bandow den Hamburger SV in ruhigeres Fahrwasserführen, mit Sergej Barbarez als Libero soll in der Fußball-Bundesligader dringend benötigte sportliche Erfolg her. Nach dem Ausfall vonRaphael Wicky und Bastian Reinhardt liebäugelt Trainer KlausToppmöller aus der Not heraus mit der taktischen Umstellung imwichtigen Heimspiel am Samstag gegen Arminia Bielefeld. Wenn dieRechnung aufgeht, bleibt Toppmöller auch vorerst der Arbeitsplatzbeim Tabellen-Vorletzten erhalten.
Für den 33-jährigen Barbarez, dem zuletzt fehlende Schnelligkeitund mangelnde Torausbeute vorgeworfen wurden, könnte die neuePosition Vorteile bringen. Bereits im Nationaltrikot für Bosnien-Herzegowina spielte er am vergangenen Wochenende gegen Serbien (0:0)die defensive Position. «Ich bin bereit. Das ist eine tolle Position,die mir liegt und Spaß macht», sagte Barbarez, der als Spieleröffnerseine Vorderleute in Szene setzen soll.
«Er hat alles im Blick, spielt den Ball klug und sicher von hintenheraus», hat Toppmöller im Training beobachtet. Zwar wird Barbarezoffiziell als Innenverteidiger in der Viererkette neben AbwehrchefDaniel van Buyten fungieren. Im Spiel nach vorn sollen dem Bosnieraber alle Freiheiten eingeräumt werden. Seine Stammposition hinterden Spitzen soll dafür Neueinkauf Almami Moreira übernehmen.
Gerade in der sportlich turbulenten Phase will der erfahreneBankier Bandow mit einer weiteren Amtszeit für Kontinuität beimBundesliga-Gründungsmitglied sorgen. Sechs Wochen vor der nächstenJahreshauptversammlung am 22. November mit den turnusmäßigenNeuwahlen für das Kontrollgremium gab der 72-Jährige seinenEntschluss bekannt.
Zu seinen Beweggründen sagte der in der Hansestadt angeseheneWirtschafts-Experte: «Ich habe mir - auch im Hinblick auf mein Alter- die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich bin Bindeglied zwischendem HSV einerseits und der Wirtschaft, der Finanzwelt und speziellden Banken andererseits. In vielen Gesprächen hat sichherausgestellt, dass diese für den HSV lebenswichtige Allianz nochnicht so stabil ist wie beispielsweise in München.»