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Ski alpin in Lenzerheide Skirennfahrer bejubeln Team-Podium bei Weltcup-Finale

Die deutschen Skirennfahrer haben einen Faible für Teamevents. Wie schon bei der WM gelingt auch beim Weltcup-Finale der Sprung auf das Podest. Für die Olympia-Saison ist das ein gutes Zeichen.

Von Manuel Schwarz, dpa Aktualisiert: 19.10.2021, 14:21
Das deutsche Mixed-Team freut sich über Rang zwei.
Das deutsche Mixed-Team freut sich über Rang zwei. Marco Trovati/AP/dpa

Lenzerheide - Eine märchenhaftere Kulisse hätten sich die deutschen Skirennfahrer für ihre neue Paradedisziplin kaum wünschen können. Einen Monat nach dem Bronze-Erfolg bei der WM sind die DSV-Asse auch beim Weltcup-Finale im Teamevent als Zweite auf das Podest gerast.

Das Quartett mit Lena Dürr, Andrea Filser, Linus Straßer und Alexander Schmid musste sich bei strahlendem Sonnenschein und inmitten tief verschneiter Alpengipfel in Lenzerheide erst im Finale Weltmeister Norwegen geschlagen geben - und selbst dann nach 2:2 Siegen nur durch die Zeit und 0,22 Sekunden.

„Ich habe am Start schon zur Lena gesagt: Traum-Arbeitstag“, erzählte Straßer nach dem Podiumserfolg. Seit sich der Mannschaftsevent als Parallel-Rennen in den vergangenen Jahren etabliert hat, sind die Deutschen meist vorne mit dabei. Im nun fünften Weltcup-Finale nacheinander raste ein DSV-Team wieder unter die besten drei.

Erstmals mit dabei war Andrea Filser, die - eher zufällig und etwas versteckt - auch schon eine Ansage für die nächste Olympia-Saison machte. „Das war heute wieder eine grandiose Teamleistung“, sagte sie und ergänzte im Rückblick auf Rang drei im Februar bei der WM. „Es geht immer ein Treppchen weiter hoch. Deshalb freuen wir uns auf den nächsten Wettkampf.“ Dieser steht dann in der neuen Saison an und dürfte die Generalprobe sein für die Winterspiele 2022 in Peking.

„Man kann immer über den sportlichen Wert diskutieren“, sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. Traditionalisten lehnen den Teamevent ab, außerdem zeigte sich in Lenzerheide - wie schon bei der WM in Cortina d'Ampezzo - dass einer der zwei Kurse schneller und der Wettkampf damit etwas verzerrt war. „Aber für uns ist das wieder eine Bestätigung“, sagte Maier. „Es spricht für unsere Athleten.“

Die Deutschen hatten sich im Viertelfinale gegen Italien und im Halbfinale gegen die später drittplatzierten Österreicher durchgesetzt - jeweils nach 2:2 und den dann besseren Zeiten. „Das hat mega Spaß gemacht zum Skifahren“, erzählte Schmid in der ARD. Dass es nicht zum Sieg reichte, grämte die Deutschen nicht. „Norwegen ist nicht umsonst Weltmeister geworden“, sagte Straßer. „Am Schluss ist oft ein bisschen Glück dabei. Aber wir sind alle zufrieden.“ Den einzigen Sieg im Teamevent gab es 2013 auch in Lenzerheide.

Die Saison geht am Wochenende zu Ende. Am Samstag (9.00/12.00 Uhr/ARD und Eurosport) gehen Schmid und Stefan Luitz im Riesenslalom an den Start. Beim Frauen-Slalom (10.30/13.30) ist Lena Dürr im Einsatz, die hofft: „Den Schwung werden wir in die letzten Rennen mitnehmen.“ Zuletzt hatte sie mit einem vierten und einem fünften Platz in Are verblüfft. Im Männer-Slalom am Sonntag ist Straßer dran; im Damen-Riesenslalom ist keine DSV-Fahrerin dabei.

Im Fokus steht der Kampf um den Gesamtweltcup. Dort haben Alexis Pinturault (Frankreich) und Petra Vlhova (Slowakei) als Führende die besten Chancen auf die großen Kristallkugeln - vor allem nach den Absagen der Speed-Events unter der Woche, in denen ihre direkten Verfolger aufholen wollten. „Alexis ist klar im Vorteil, und ich bin mir sicher, dass er es macht“, prognostizierte Straßer.