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Olympische Spiele DOSB-Chef Weikert: Olympia-Bewerbung „nicht um jeden Preis“

Von dpa Aktualisiert: 26.09.2022, 14:06
DOSB-Präsident Thomas Weikert will mehr Dialog mit der Bevölkerung.
DOSB-Präsident Thomas Weikert will mehr Dialog mit der Bevölkerung. Tom Weller/dpa/Archivbild

Berlin - Im Werben für eine weitere Olympia-Bewerbung will der Deutsche Olympische Sportbund neue Wege gehen. Der Dachverband werde „es anders machen als bei vielen Versuchen in der Vergangenheit“, versicherte DOSB-Präsident Thomas Weikert bei einer Anhörung im Sportausschuss des Bundestags.

Daher wolle der DOSB im kommenden Jahr „mit möglichst vielen Teilen der Gesellschaft über Vor- und Nachteile von Olympischen und Paralympischen Spielen in Deutschland“ ins Gespräch kommen, erklärte Weikert.

Das DOSB-Präsidium wolle mittel- bis langfristig einen neuen Anlauf auf Olympia unternehmen. Weikert betonte aber: „Wir wollen den Versuch nicht um jeden Preis.“ Zunächst müsse eine Mehrheit der Bevölkerung davon überzeugt werden. „Die Menschen müssen mitgenommen und gehört werden. Nur dann kann ein solcher Prozess erfolgreich sein“, sagte der Verbandschef.

Bisher große Skepsis - aber Euphorie in München

Derzeit sei die Skepsis in Deutschland gegenüber sportlichen Großveranstaltungen tief verwurzelt. Als Gründe nannte Weikert fehlende Nachhaltigkeit und Gigantismus sowie die zuletzt serienweise gescheiterten deutschen Bewerbungen. „Die jüngsten Spiele von Peking und die Fußball-WM in Katar sind nicht gerade dazu geeignet, die Kritiker von Sportgroßveranstaltungen in Deutschland zu überzeugen“, räumte Weikert ein.

Der DOSB wolle sich auch nicht „von temporären Begeisterungsstürmen ablenken“ lassen, wie es sie zuletzt um die gelungene Multi-EM in München gegeben habe. „Es wäre für den DOSB ein Leichtes gewesen, die Welle der Begeisterung zu reiten“, sagte Weikert mit Blick auf jüngste Rufe nach einer Olympia-Bewerbung.

Die Anti-Korruptionsexpertin Sylvia Schenk warnte vor einem übereilten Bewerbungsversuch. „Wir sind nicht olympiareif. Wir müssen dringend ins Training einsteigen und uns einen guten Trainingsplan machen“, sagte die Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency International.