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Gedämpfte Party mit Mundschutz Wie ein Fan aus Halle Deutschlands EM-Spiel in München live erlebte

Von Max Fahnert Aktualisiert: 17.06.2021, 09:18
Sven Roloff unterstützt die Nationalmannschaft vor Ort.
Sven Roloff unterstützt die Nationalmannschaft vor Ort. (Foto: Roloff)

München - Es ist ein vertrautes Gefühl und doch ganz anders. Sven Roloff steht in seinem Deutschlandtrikot mit der Nummer 21 von Ilkay Gündogan in der Münchner Innenstadt und vergleicht das Treiben der Menschen vor dem EM-Auftakt der deutschen Mannschaft mit den großen Spielen der Vergangenheit. Der Eindruck des Hallensers: „Es ist weniger los, es sind kaum erkennbare Fans unterwegs.“

Roloff muss es wissen. Als langjähriges Mitglied im „Fan Club Nationalmannschaft“ hat er mit dem DFB-Team schon vieles erlebt. Das legendäre WM-Halbfinale gegen Brasilien 2014 (7:1) und das folgende Finale gegen Argentinien mit dem Titelgewinn der Deutschen (1:0) waren nur die einprägsamsten Momente.

Fußball-EM 2020 in Corona-Zeiten: Fanmeile in München wurde verboten

Aber auch für Fanroutinier Roloff ist bei der EM 2021 vieles neu und anders. Die Stadt München hat Fanmeilen verboten, um jede aufkommende Partystimmung und die daraus folgenden Massenansammlungen im Keim zu ersticken. Entsprechend gedämpft ist die Stimmung am Dienstag.

Trotzdem ist der 43-Jährige „einfach glücklich, so etwas wieder zu erleben“. Glück gehört tatsächlich dazu. Rund 710.000 Ticketanfragen gab es für das Spiel Frankreich gegen Deutschland, nur 14.500 Auserwählte erhielten den Zuschlag. „Da half mir natürlich die siebenjährige Mitgliedschaft beim DFB-Fanclub“, gibt Roloff ehrlich zu.

Auf dem Weg in die Münchner Arena kommt endlich das EM-Gefühl auf. Ein freundschaftliches Fußballgespräch mit französischen Anhängern lässt die Spannung steigen.

Im Münchner EM-Stadion gibt es nur Einzelplätze

Auf dem Arenagelände, so erklärt Roloff, „ist nur noch das dauerhafte Tragen einer FFP2-Maske erlaubt. Einen aktuellen negativen Coronatest muss man in der Corona-Warn- oder Luca-App nachweisen.“ Im Stadion sind nur einzelne Plätze vergeben, zwischen denen drei Sitzschalen frei bleiben.

Trotzdem bemüht sich Roloff mit den deutschen Fans um Stimmung. Es hilft nicht. Deutschland verliert. „Wir haben aber alles gegeben“, sagt Roloff. „Ich glaube immer noch an den Titel, doch wenn es nicht passiert, ist es auch nicht schlimm.“ Was zählt, ist das Erlebnis. Gegen Portugal und Ungarn ist Roloff wieder dabei und „gibt alles für den Sieg“. (mz)