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„Konnte Arme und Beine nicht mehr steuern“ Halles Judoka Zenker rätselt nach EM-Aus

Aktualisiert: 20.4.2021, 09:09
Halles Judoka Teresa Zenker.
Halles Judoka Teresa Zenker. Holger John

Lissabon/Halle (Saale) - Nur zwei Sekunden fehlten am Ende zum Sieg. 3:58 Minuten hatte Teresa Zenker ihre Gegnerin bereits erfolgreich bekämpft, sie lag auch vorn. Dann aber setzte ihre Kontrahentin Giorgia Stangherlin eine letzte Attacke, Zenker konnte kaum noch reagieren. Die Konsequenz: Der Mattenrichter verhängte eine Strafe für Inaktivität. Sieg für die Italienerin Stangherlin und das Aus für Zenker in der ersten Runde.

Warum genau die hoffnungsvolle Judoka des SV Halle bei ihrer ersten Europameisterschaft so früh scheiterte, das konnte sie sich auch am Tag nach dem Wettkampf noch nicht wirklich erklären. „Ich habe nach zwei Minuten gemerkt, dass meine Kraft komplett verschwunden war“, berichtete Zenker am Montag vor dem Rückflug aus Lissabon. „Es war, als hätte sich ein Schalter umgelegt. Ich weiß nicht woran das lagt, bisher hatte ich das Problem nicht.“

Teresa Zenker: Enttäuschendes Ende ihrer erster Senioren-Saison

Dieser mysteriöse Kraftverlust kostete das Weiterkommen. „Ich weiß, das ich hätte angreifen müssen, aber ich konnte meine Arme und Beine nicht mehr steuern. Ich wollte meinen Wertungsvorsprung dann über die Zeit bringen.“ Hätte auch fast geklappt, aber zwei Sekunden vor Ende der vierminütigen Kampfzeit erfolgte die fatale Wertung.

Für Zenker, Silbermedaillengewinnern in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm bei der Junioren-WM 2017 und der U-23-EM 2019, ein enttäuschendes Ende ihrer ersten Senioren-EM. „Irgendwann lohnt es sich hoffentlich auch mal länger vor dem Bildschirm zu sitzen“, schrieb die 22-Jährige bei Instagram entschuldigend in Richtung ihrer Fans.

Luise Malzahn trainiert wieder

Trotzdem bemühte sie sich auch um eine positive Sichtweise. „Jeder Wettkampf ist letztlich eine wertvolle Erfahrung, gerade aus Niederlagen kann ich oft mehr mitnehmen“, sagte Zenker.

Aufmunternde Worte kamen nach dem frühen EM-Aus auch von Luise Malzahn. Halles stärkste Judoka war nach ihrer Covid-19-Erkrankung, erlitten im März, nicht bei den kontinentalen Titelkämpfen angetreten. Die 30-Jährige ist inzwischen aber wieder auf dem Weg zu alter Form. Am Montag teilte sie über die Sozialen Netzwerke ein Video von ihrem ersten Krafttraining nach der Erkrankung. (mz/Fabian Wölfling)