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Die Mischung soll es machen Gisa Lions Halle starten mit Trainingscamp im Sauerland in Saisonvorbereitung

Wie der Kader aussieht und was sich der Erstligist vornimmt.

Von Christoph Karpe und Petra Szag Aktualisiert: 12.08.2021, 11:52
Alt und jung auch im Pool: Veteranin Rachael Vanderwal  und die jungen Lilly Oswald, Charlotte Kreuter, Lotta Stach  und Maria Neumann (v.r.)
Alt und jung auch im Pool: Veteranin Rachael Vanderwal und die jungen Lilly Oswald, Charlotte Kreuter, Lotta Stach und Maria Neumann (v.r.) (Foto: Gisa Lions)

Meinerzhagen/Halle (Saale)/MZ - Kalli ist für das Seelenheil zuständig. Wenn Halles Erstliga-Basketballerinnen nach dem schweißtreibenden Eisenstemmen im Kraftraum des Landhauses Nordhelle in Meinerzhagen oder einer Taktikeinheit in der angemieteten Schulturnhalle gleich nebenan einen Stimmungsaufheller benötigen, ist die sieben Jahre alte Hundedame zur Stelle. Ob bei Gesellschaftsspielen am Abend, dem gemeinschaftlichen Entspannen im Pool oder einem Streifzug durch die sauerländische Natur rund um ihr Trainingscamp - der knuddelige Vierbeiner der Trainerin Katerina Hatzidaki ist immer mit dabei. Seit Montag sind die Gisa Lions zum ersten Mal vereint, um sich gemeinsam auf die neue Saison vorzubereiten.

Mittendrin ist auch Devran Tanacan, die - so jedenfalls ist der Plan - letzte Neuverpflichtung für die Serie 2021/22. „Devran hat mit unserer Trainerin schon in der Türkei zusammengearbeitet. Sie kennen sich also“, sagt Geschäftsführerin Lysann Kairies über die Türkin und gibt zu: „Ihre Gehaltsvorstellungen passten ins Budget.“ Für die körperlich sehr präsente Spielerin spricht vor allem ihre Erfahrung. Die 1,95 Meter große Centerin hat mit ihren früheren Vereinen in Portugal und der Türkei schon in der Europaleague gespielt. Und sie könnte mental ein Zugewinn sein. Denn Tanacan ist studierte Psychologin.

Basketball-Bundesligist Gisa Lions Halle: Alt und jung sollen als Mannschaft zusammenfinden

Der nun vollständige Kader polarisiert. Da gibt es mit Rachael Vanderwal (38) und Tanacan (34) zwei echte Oldies im Team. Barbora Kasparkova, die dienstälteste Ausländerin, ist 29 Jahre alt, Eilidh Simpson wird 29, US-Girl Kourtni Perry ist 28. Geht es nach Durchschnittsalter, dürfte es der älteste der Lions-Bundesliga-Geschichte sein. Für Kairies kein Problem. „Die Mischung stimmt. Wir haben auf der anderen Seite auch gute Talente“, sagt sie mit Hinweis auf Charlotte Kreuter (21), Lilly Oswald (17), Meret Kleine-Beek (20) und Zugang Lotta Stach (19). „Die älteren Spielerinnen sollen klug dirigieren und punkten, die jüngeren dafür mehr Wege gehen“, so stellt sich Karies die Aufteilung vor. Außerdem: „Rachael und Devran waren vor unserer Abreise noch am Montag bei der Leistungsdiagnostik - und ihre Werte können sich sehen lassen. Sie sind wirklich fit.“

Jetzt im Trainingslager sollen alt und jung als Mannschaft zusammenfinden. Wobei: „Ein Großteil kennt sich ja schon. Das Team macht jetzt schon einen homogenen Eindruck“, sagt Kairies. So gibt es mit Tanacan, Stach und Perry, die wegen eines Notfalls in der Familie erst am kommenden Montag aus den USA anreist, nur drei echte Zugänge. Die englische Nationalspielerin Vanderwal half ja in der Endphase der vergangenen Saison schon als Co-Trainerin - und könnte womöglich die neue Kapitänin werden.

Die neue Trainerin Katerina Hatzidaki und Hund Kalli
Die neue Trainerin Katerina Hatzidaki und Hund Kalli
(Foto: Gisa Lions)

Nach den Tagen im Sauerland - am Samstag gibt es noch ein Testspiel gegen Erstliga-Aufsteiger Capitol Bascats Düsseldorf - wird dann wieder daheim in der Vorbereitung gearbeitet. Am 4./5. September steigt in der Neuststädter Halle ein Turnier mit den Liga-Konkurrenten Hannover, Marburg und den Rheinland Lions (Aufstieg noch unter den Namen Bergische Löwen) - und auch mit Zuschauern. Ende September startet dann die Saison.

Das Ziel der Gisa Lions ist so klar, wie es sich kurz formulieren lässt: „Wir wollen vier Teams hinter uns lassen“, sagt die Chefin. Dadurch, dass es in der Vorsaison keine Absteiger, aber zwei Aufsteiger aus Liga zwei gab, besteht das Erstliga-Teilnehmerfeld in dieser Spielzeit erstmals aus 14 Mannschaften. Um auf die alte Zwölferstärke zu kommen, heißt das: vier Absteiger. „Da wollen wir nicht dazu gehören. Das wird schwer genug“, wagt Lysann Kairies schon einen Ausblick.