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Stolz trotz Niederlage RBL-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte mit vielen Ausfällen zu kämpfen

Von Ullrich Kroemer 05.02.2017, 19:06
Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund) trifft zum 1:0 Endstand gegen RB Leipzig.
Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund) trifft zum 1:0 Endstand gegen RB Leipzig. RTR

Dortmund - Ralph Hasenhüttl hatte bereits zum euphorischen Sturmlauf in Richtung Eckfahne angesetzt, um Federico Palacios in die Arme zu schließen. Der 21-Jährige Stürmer der U 23 von RB Leipzig hatte in der vierten Minute der Nachspielzeit den Ball vorbei an Dortmunds Keeper zum vermeintlichen 1:1 ins Tor geschossen. Es wäre ein völlig verrückter Schlusspunkt dieses Spitzenspiels gewesen, der den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte. Doch der Treffer wurde wegen Abseitsposition nicht gegeben.

So blieb es beim 1:0 (1:0)-Erfolg des BVB gegen RB durch das Tor des Abends von Pierre-Emerick Aubameyang (35.).

RBL-Trainer Ralph Hasenhüttl: „Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft“

Doch dass Palacios überhaupt auf dem Feld stand, zeigte, mit welcher Notelf die Leipziger am Samstagabend im Dortmunder Hexenkessel vor 81 360 Zuschauern bestehen mussten. Ohne vier Stammspieler – neben dem Rot-gesperrten Emil Forsberg fehlten Werner, Sabitzer und Demme wegen Grippe – stemmte sich der Tabellenzweite couragiert gegen die Dortmunder Übermacht. „Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft, heute noch mehr als sonst“, bilanzierte Trainer Ralph Hasenhüttl. „Es war nach der Trainingswoche und den Ausfällen nicht abzusehen, dass wir uns heute so verkaufen werden.“

Die Partie hatte wegen der außergewöhnlichen Einsatzbereitschaft und Stimmung den Charakter eines Champions-League-K.o.-Spiels. Der BVB war spielbestimmend und kreativ, vor allem über den überragenden Ousmane Dembélé immer wieder über die rechte Angriffsseite gefährlich. So entstand auch der einzige Treffer durch einen Dortmunder Konter. Die Gäste waren in der Verteidigung schlecht postiert und leisteten sich eine Fehlerkette, die sich bis Torabschluss durch Aubameyang durchzog.

Stefan Ilsanker: „Wenn der BVB im eigenen Stadion zu kontern anfängt, haben wir es gut gemacht“

„Dortmund hat seine Konter sehr gut ausgespielt. Aber wenn der BVB im eigenen Stadion zu kontern anfängt, dann haben wir es gut gemacht“, sagte Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker.

RB hielt das Spiel immer offen - trotz zahlreicher Großchancen der Hausherren durch Marco Reus und Aubameyang, die fünf hundertprozentige Gelegenheiten vergaben. „Dann kommt der Moment, in dem man eine Fußballgeschichte hätte schreiben können“, sagte Hasenhüttl. „Der Ausgleich wäre aufgrund der Torchancen zwar nicht verdient gewesen, aber ich nehme auch unverdiente Punkte gern.“

Sein Kollege Thomas Tuchel, der sich im Stadion so emotional wie nie präsentierte, sagte: „Wenn wir noch einen bekommen hätten, wäre das extrem bitter gewesen.“ Doch so konnte er erleichtert resümieren: „Das ist ein großer Schritt, was die Stimmung im Stadion angeht. Die Emotionalität, das Tempo und den Biss gepaart mit unserer Qualität“, sagte Tuchel.

Torjäger Aubameyang sah die Jagd auf den Aufsteiger eröffnet. „Natürlich können wir den zweiten Platz noch erreichen, dafür müssen wir aber immer so hart arbeiten wie heute Abend.“ (mz)