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RBL-Stürmer kommt wieder in Form RB Leipzig: Timo Werner: Erst Tor-Depp, dann Tor-Held

Von Ullrich Kroemer 05.11.2017, 16:34

Leipzig - Timo Werner war nach RB Leipzigs 2:1 (0:0)-Erfolg gegen Hannover 96 komplett euphorisiert. Kein Wunder, schließlich hatte sich der 21-Jährige nach unglücklicher erster Halbzeit im zweiten Durchgang gesteigert, den Ausgleich durch Yussuf Poulsen vorbereitet (70.) und den Siegtreffer selbst erzielt (85.).

Es war zu spüren und zu hören, wie das Adrenalin und der Jubel der Fans den Nationalstürmer in Hochstimmung versetzten. „Nach dem 2:1 ist das Stadiondach weggeflogen, dieser Sieg war so wichtig vor der Länderspielpause”, sagte der 21-Jährige in die ARD-Kamera.

Hasenhüttl über RBL-Stürmer Werner: „Er hat keine einfache Zeit hinter sich“

Und auch seine Kollegen und Trainer Ralph Hasenhüttl freuten sich, dass Werner nach physischer und mentaler Überlastung wieder Entscheidendes zum Erfolg des neuen Tabellenzweiten beigetragen hat. „Er hat keine einfache Zeit hinter sich, in der er sich hat wieder herankämpfen müssen”, sagte Hasenhüttl. „Wir haben versucht, ihn behutsam aufzubauen. Er hat heute viel geleistet und er nähert sich langsam wieder seiner Topform.”

Und fürwahr hatte sich Werner erst in diese Partie kämpfen müssen. In der ersten Hälfte vergab er freistehend im Strafraum zwei riesige Gelegenheiten (16., 45.+1) und verhinderte zu allem Überfluss auch noch einen Treffer, als er Marcel Sabitzer Schuss aus Abseitsposition ins Tor beförderte (24.). Der Ball wäre wohl auch ohne Werners Zutun eingeschlagen.

RB Leipzig: Timo Werner nach „Torklau“ in der Kritik

Aufgebracht hatte Sabitzer auf dem Feld mit dem Kollegen geschimpft. Und auch hernach grantelte der Österreicher: „Das kann ein entscheidendes Tor sein, gegen so einen kompakten Gegner muss manchmal auch ein Tor reichen. Das wäre es vielleicht gewesen, so war es ein hartes Stück Arbeit über 95 Minuten.“

Und auch Diego Demme mahnte: „Der Schuss von Marcel wäre reingegangen, Timo dachte wohl, er geht daneben und will ihn über die Linie drücken. Da hätten wir uns das Leben einfacher machen können.”

Doch nach den Einwechslungen von Naby Keita (58.) und Emil Forsberg (53.) kam auch Werner besser in Tritt, wurde von den Stars in Szene gesetzt. Werners Vorlage leitete Forsberg ebenso ein wie den Siegtreffer nach feiner Vorarbeit von Diego Demme. Zwar hatte Werner auch schon am Mittwoch beim 1:3 in der Champions League getroffen. Doch das Siegtor gegen Hannover im Verfolgerduell nach rauschhaften 20 Minuten von RB fühlte sich für Werner ganz anders an.

RB Leipzig: Was Timo Werner zu seinem Siegtor gegen Hannover 96 sagt

„Heute war das Tor noch emotionaler. Der Siegtreffer war für mich und die ganze Mannschaft sehr wichtig“, sagte der Matchwinner bei Sky. So lobte Hasenhüttl: „Timo hätte in der ersten Hälfte zum tragischen Helden werden können, wenn er ein Tor verhindert und keins mehr schießt oder vorbereitet. Aber das lässt er auch nicht auf sich sitzen, sondern legt nochmal eine Schippe drauf.”

Werner selbst konnte seinen Fauxpas in der ersten Hälfte nach Abpfiff mit Humor nehmen. „Als Stürmer hat man den Reflex, den Fuß hinzuhalten“, erklärte der Torjäger. Und: „Sabi kann das verkraften. Jetzt muss ich ihm im nächsten Spiel einen auflegen, dann ist alles in Ordnung.“ (mz/dpa)