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Sportchef Schmitz lobt Entwicklung Video: Im Porträt - Welche „Deutsche Eiche“ bei den Saale Bulls aufräumt

Erik Hoffmann ist keiner, der auf den ersten Blick auffällt. Für den Erfolg der Saale Bulls in den Playoffs ist er aber sehr wichtig. Welche Statistik beeindruckt.

Von Fabian Wölfling Aktualisiert: 31.03.2023, 11:36
Erik Hoffmann, gebürtig aus Bad Muskau, spielt seit 2020 für die Saale Bulls.
Erik Hoffmann, gebürtig aus Bad Muskau, spielt seit 2020 für die Saale Bulls. Foto: objektfoto

Halle/MZ - Das Video machte seine Runden. Auch die Eltern von Erik Hoffmann amüsierten sich über den klangvollen Spitznamen ihres Sohnes. Als „deutsche Eiche aus Niesky“ hatte Kai Schmitz, Sportchef der Saale Bulls, den Verteidiger bei der Benennung der Startaufstellung für das erste Playoff-Spiel gegen Memmingen bezeichnet.

Festgehalten hatte der Eishockey-Oberligist aus Halle den Moment selbst, ein Video davon über die Sozialen Netzwerke verbreitet. So kannten Freunde und Familie plötzlich die „deutsche Eiche aus Niesky“. Was Hoffmann nicht störte. „Ich fand es selbst auch ziemlich lustig“, sagt der Mann, der sonst schlicht „Hoffi“ im Mannschaftskreis heißt.

Video: Erik Hoffmann von den Saale Bulls - die „deutsche Eiche aus Niesky“

 
Erik Hoffmann ist die „deutsche Eiche aus Niesky". (Bericht: Torsten Grundmann)

Markanter Spitzname

Sein üblicher Spitzname passt eigentlich auch viel besser zum Naturell des 25-Jährigen, der in Bad Muskau geboren, aber in Niesky aufgewachsen ist. „Deutsche Eiche“, das klingt nach einem extravaganten Typ, einem Mann mit Faible für Showeffekte. Hoffmann ist aber die angenehme Ruhe in Person, keiner der von sich aus ins Rampenlicht drängt.

„Er ist lieb, höflich, menschlich top“, sagt Sportchef Schmitz ganz ernsthaft über den Abwehrmann. Rustikal wie eine Eiche ist maximal ein Teil seines Spiels. „Er ist ein routinierter Verteidiger, der hinten aufräumt und nach vorn tolle Pässe spielt“, so Schmitz.

Ob nun als „Hoffi“ oder doch als „deutsche Eiche“, für die Saale Bulls und deren Erfolg in den Playoffs ist Erik Hoffmann in jedem Fall sehr wichtig. Der Verteidiger ist eine konstante Größe in der stabilen Defensive des Teams.

Lesen Sie hier: Die Saale Bulls legen im Viertelfinale gegen Deggendorf vor

In der ersten Runde gegen Memmingen hat der Vizemeister der Nordstaffel nur fünf Gegentreffer in vier Spielen kassiert, eines davon ins aus taktischen Gründen verwaiste Tor. Beim Auftakterfolg im ersten Viertelfinale gegen den Deggendorfer SC war es nur ein Tor, 3:1 setzten sich die Bulls am Dienstagabend im Eisdom durch. Sie können sich damit an diesem Freitag (20 Uhr) in Bayern bereits drei Matchbälle für das Weiterkommen erspielen.

Der Wert eines Verteidigers ist manchmal schwer zu erfassen, gerade solide Arbeiter wie Hoffmann fallen dem untrainierten Auge oft nicht sofort auf. Aber es gibt Messwerte, mit denen ihre Bedeutung erfasst werden kann. Die Plus-Minus-Statistik etwa weist Hoffmann als einen Unterschiedsspieler der Bulls aus. Mit dem Verteidiger auf dem Eis hat die Mannschaft in den bisherigen Playoff-Spielen zehn Tore mehr erzielt als kassiert. Bessere Werte können nur vier Spieler der Hannover Scorpions vorweisen.

Wie Verteidigerkollege Finn Walkowiak oder die Angreifer Marius Demmler und Roman Pfennings ist Hoffmann ein stiller Held, einer, der im Schatten der Stars seinen Job zuverlässig gut erledigt. „Er hat in den vergangenen Jahren eine super Entwicklung genommen“, sagt Schmitz.

Debüt mit 17 Jahren

Mit 17 Jahren debütierte Hoffmann bereits für die Lausitzer Füchse in der DEL2, auf 136 Spiele als Ergänzungsspieler brachte er es im Eishockey-Unterhaus. Vor dem Wechsel nach Halle war er dann auch schon in der Oberliga für Schönheide, Hamburg und Essen aktiv. Seit 2020 ist der angehende Sportmanager im Fernstudium nun für die Bulls an der Scheibe, absolviert bereits seine dritte Saison für das Team. „Ich habe mit jeder Saison mehr Verantwortung bekommen, bin dadurch immer sicherer auf dem Eis geworden“, sagt Hoffmann.

Wie sein Vorbild Christian Ehrhoff, ehemaliger NHL-Profi und langjähriger Nationalspieler, versteht sich die Nummer 15 der Saale Bulls als „Zwei-Wege-Verteidiger“. Ein Abwehrmann also, der – zuvorderst – das eigene Tor beschützt, der sich aber auch in das Angriffsspiel seiner Mannschaft einschaltet. „Das Passspiel ist schon eine Stärke von mir“, stimmt Hoffmann der Charakterisierung seines Sportchefs zu.

In allen Phasen des Spiels will er seinen Beitrag zum Erfolg der Bulls leisten. Zunächst in den weiteren Spielen gegen Deggendorf. Trotz des Sieges in der ersten Partie erwartet Hoffmann noch eine „ausgeglichene Serie“. Nicht nur, weil die Bayern im ersten Spiel durch eine Grippewelle personell deutlich geschwächt waren. „Beide Mannschaften bauen auf eine stabile Defensive. Schützenfeste wird es nicht geben. Jeder Fehler kann entscheidend sein.“ Und natürlich jedes Tor. Ein Treffer in den Playoffs für die Bulls fehlt Hoffmann noch. Im ersten Spiel gegen Deggendorf war er mit einem Lattentreffer nah dran.

Die Bulls laden am Freitagabend zum Public Viewing in den Eisdom. Über den Videowürfel wird das zweite Spiel der Serie gegen Deggendorf gezeigt. Der Eintritt ist frei. Der Einlass erfolgt ab 19.30 Uhr, Spielbeginn ist 20 Uhr.