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MBC bleibt in Basketball-Bundesliga Was wird aus Trainer und Spielern in Weißenfels?

Aktualisiert: 5.5.2021, 10:17
MBC-Trainer Silvano Poropat (r.) mit Spielmacher Roko Rogic.
MBC-Trainer Silvano Poropat (r.) mit Spielmacher Roko Rogic. (Foto: imago/Jan Huebner)

Weißenfels - Den Klassenerhalt feierte der Syntainics MBC vor dem Fernseher. Spieler, Trainer und Management des Basketball-Bundesligisten aus Weißenfels hatten sich nach dem Abendessen im Hotel in Vechta versammelt und die Niederlage von Kontrahent Gießen in Bamberg verfolgt.

Damit war schon vor dem Spiel des MBC bei Schlusslicht Rasta Vechta am Mittwochabend klar: Das kleine Team aus der Provinz Sachsen-Anhalts darf auch in der kommenden Saison im Konzert der deutschen Basketball-Prominenz mitspielen.

Geschäftsführer Martin Geissler blieb im Saisonfinale ganz entspannt. „Für uns war schon nach unserem Sieg in Frankfurt relativ klar, dass wir drin bleiben. Wir wussten, dass neun Siege reichen würden“, sagte der 36-Jährige. Der Erfolg in Frankfurt datiert vom letzten April-Sonntag. Gleichwohl war die Saison, die am Sonntag mit dem Spiel gegen Oldenburg endet, für den MBC durchaus turbulent.

MBC hat aufreibende Bundesliga-Saison hinter sich

Es begann mit dem Pokalturnier, dass der kleine Verein Mitte Oktober ausgerichtet hatte. Auch, um ein Zeichen zu setzen: Schaut her, wir können das. Organisatorisch hatte der MBC sein Turnier im Griff, für Enttäuschung sorgte nur die Entscheidung des Gesundheitsamtes, das kurz zuvor die genehmigte Zuschauerzahl zusammengestrichen hatte. Sportlich konnte das Turnier erst später beendet werden, weil es bei medi Bayreuth Corona-Fälle gab.

Die Saison in der Liga verlief dann ähnlich aufreibend. Dazu trug auch die ständige Fluktuation im Kader bei. So wurde Anthony Barber im Verlauf der Saison verpflichtet, gehörte aber am Ende schon nicht mehr zur Mannschaft. Außerdem verließen David Brembly, AJ Brodeur, Benedikt Turudic und Shavon Coleman während des Spieljahrs den Verein. Trotzdem hatte der MBC zeitweise einen Ausländer zu viel im Kader. Absolute Leistungsträger wie Michal Michalak und Roko Rogic fehlten phasenweise verletzungsbedingt.

Michalak ist dennoch der Top-Scorer der Liga und trug maßgeblich zum Klassenerhalt bei. Dass der polnische Nationalspieler auch in der kommenden Spielzeit in Weißenfels ist, davon träumen sie beim MBC nicht mal. Denn der Vertrag des Guard läuft aus - und zahlungskräftiger als der MBC sind im Prinzip alle Teams in der BBL. Für die neue Saison sind Fan-Liebling Sergio Kerusch, Philipp Hartwich und Marko Krstanovic unter Vertrag.

Martin Geissler muss MBC-Kader fast komplett neu zusammenstellen

Geissler kennt das Prozedere, dass sich in jeder Sommerpause wiederholt. „Das ist für uns keine neue Situation. Jedes Jahr werden die Karten neu gemischt. Mit den Planungen beginnen wir aber erst nach dem letzten Saisonspiel in Oldenburg“, sagte der Manager.

Ganz oben auf dessen Agenda steht das Gespräch mit Silvano Poropat. Auch der Vertrag mit dem Coach läuft aus. Die Arbeit in Weißenfels, das weiß der Kroate, ist ein Kraftakt. Es wird wohl eine zeitnahe Entscheidung über seine Zukunft geben. „Es ist von großem Vorteil, von Anfang an dabei zu sein und die Kaderplanung durchzuführen“, betonte Poropat. Von den vergangenen zehn Serien spielte der MBC acht in der BBL - trotz aller Hindernisse.

Für die nächste Spielzeit ist seit Dienstag immerhin formal alles klar. Der MBC hat die Lizenz für die kommende Saison erhalten, mit der Auflage, den Mindestetat von 2,5 Millionen Euro aufzubringen. „Wir werden uns an die geforderte Einhaltung des Finanzplans halten. Doch dazu benötigen wir wie alle anderen Bundesligisten die Rückkehr der Zuschauer in die Hallen. Nur so behalten wir auch das Vertrauen der Sponsoren“, betonte Geissler. Anderenfalls funktioniere seiner Meinung nach das ganze Konstrukt nicht. (dpa/Carsten Roloff)