Neuer HFC-Trainer Neuer HFC-Trainer: Was ehemalige Spieler über Rico Schmitt sagen

Halle (Saale) - Markus Müller hat schon bessere Tage bei den Kickers aus Offenbach erlebt. Nur fünf Tore gelangen dem einstigen Angreifer des HFC - 55 Spiele von 2009 bis 2011 - in der bisherigen Saison der Fußball-Regionalliga Südwest. Geht es für ihn bei den Hessen nach der Saison weiter? „Ich hänge ein wenig in der Luft“, sagt der 27-Jährige.
15 Tore unter Schmitt
Unter Rico Schmitt, der ab Sommer den HFC als Coach übernimmt, erlebte Müller in der Vorsaison seine Glanzzeit. 15 Tore steuerte er zur Meisterschaft bei. Doch mit den Niederlagen in der Relegation gegen den 1. FC Magdeburg und dem verpassten Aufstieg sank der Stern von Müller und auch der von Schmitt. Der wurde schließlich im Januar entlassen, weil der zweite Angriff auf Liga drei in einer mäßigen Saison gescheitert schien.
Müller hat von seinem einstigen Trainer eine hohe Meinung. „Er würde zum HFC passen. Er ist ein Kind des Ostens, kommt aus Chemnitz“, sagt der Stürmer und verrät ein wenig über den Charakter des 47-Jährigen, der 2010 Aue in die zweite Bundesliga geführt hatte: „Er ist ein akribischer Arbeiter. Wenn wir Spieler gegen 18 Uhr schon auf der Couch lagen, saß der noch in der Geschäftsstelle und hat an Plänen getüftelt, Taktiken für das nächste Spiel entwickelt“, sagt Müller über den Trainer. Er habe ihn als „ehrlichen, geradlinigen Typ“ kennengelernt, der einen „guten Kontakt zu den Spielern“ hatte.
Warum wurde Schmitt entlassen?
„Er lebt Fußball. Das demonstriert er schon äußerlich, da er immer, auch bei den Spielen, in Fußballschuhen coacht und lautstark mitgeht.“ Nach dem Rauswurf hat er die Kicker dann alle noch einmal angerufen und sich bei ihnen für die Zusammenarbeit bedankt. Auch Müller.
Aber warum ist dieser Mann denn nun in Offenbach gefeuert worden? Er, der Beinahe-Aufstiegstrainer, dem sie vor wenigen Monaten noch zu Füßen lagen. „Warum es letztlich nicht mehr gepasst hat, kann ich nicht sagen. Das Präsidium wollte halt eine Veränderung“, so Markus Müller.
Die sportlichen Erwartungen sind eben immens hoch bei den Hessen. „In der vorigen Saison war unsere Meisterschaft mit einer Casting-Truppe ja irgendwie eine Überraschung. Jetzt werden wir ganz anders wahrgenommen, sind die Gejagten“, berichtet Müller. Die Gejagten strauchelten öfter, der Trainer stürzte.
Markus Müller hatte Rico Schmitt die Daumen gedrückt, dass es mit dem Halle-Job klappt. Vielleicht auch aus eigenem Interesse, weil sich nun eventuell eine Tür zurück nach Halle öffnet . Müller lacht über diese Idee. „Eine lange Eingewöhnungszeit in Halle bräuchte ich bestimmt nicht. Der HFC wäre höchst interessant für mich“, sagt er.