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Goldrichtiger Rückschritt Goldrichtiger Rückschritt: Leon Fern reift zu einer tragenden Säule bei den Saale Bulls

Von Christopher Kitsche 09.02.2021, 09:45
Saale Bulls-Spieler Leon Fern (links) gehört mit 27 Scorerpunkten zu den offensivstärksten Verteidigern der Liga.
Saale Bulls-Spieler Leon Fern (links) gehört mit 27 Scorerpunkten zu den offensivstärksten Verteidigern der Liga. Holger John

Halle (Saale) - Für ein paar Stunden herrschte am Montag Ungewissheit, ob die Partie der Saale Bulls gegen die Hannover Indians der angespannten Wetterlage zum Opfer fällt. Dann, am Nachmittag, aber Entwarnung: Eine sichere Anreise des Tabellenvierten kann trotz der Schneefälle gewährleistet werden. Das Spiel der Eishockey-Oberliga findet statt. Für die Bulls geht es damit an diesem Dienstagabend (19 Uhr) darum, ihre beeindruckende Erfolgsserie auf zehn Siege auszubauen.

Dass es gerade so gut läuft bei den Hallensern, daran hat auch Leon Fern einen großen Anteil. Der 23-Jährige reift neben Kapitän Kai Schmitz in der Verteidigung immer mehr zu einer der tragenden Säulen der Mannschaft. Aber auch von seinen Offensivqualitäten profitieren die Saale Bulls. Beim 4:3-Sieg im Derby gegen die Icefighters Leipzig konnte Fern erneut zwei Torbeteiligungen für sich verbuchen und gehört mit insgesamt 27 Scorerpunkten zu den Top Fünf der offensivstärksten Verteidiger der Liga.

„Derzeit läuft es bei mir einfach. Wir haben mit meinem Nebenmann Kai Schmitz, Tatu Vihavainen, Kyle Helms und Lukas Valasek aber auch eine super Reihe. Das gute Zusammenspiel hilft mir enorm, um mich zurecht zu finden“, erklärt Fern seine starke Form. Darüber hinaus spüre er das Vertrauen von Trainer Ryan Foster. „Er gibt mir viel Verantwortung und Spielzeit.“

Leon Fern in Halle: Win-win-Situation für Spieler und Verein

Die Möglichkeit, über viel Spielzeit in der Oberliga Nord weitere Schritte in seiner Entwicklung zu machen, das war für Fern auch ausschlaggebend, trotz eines Vollvertrags beim DEL-2-Team Lausitzer Füchse noch einmal eine Liga tiefer anzugreifen. „Ich habe in Weißwasser nur fünf Spiele gemacht. Nach meiner Station bei den Crocodiles in Hamburg kam dann das Angebot aus Halle. Die Gespräche mit Kai Schmitz und Ryan Foster haben mich überzeugt und es war relativ schnell klar, dass ich das mache.“ Der Jungprofi bereut seinen Entschluss nicht: „Halle ist ein schönes Städtchen, das Team ist super, eine tolle Truppe.“

Eine Win-win-Situation für Spieler und Verein. Für die Verantwortlichen der Saale Bulls hat Fern die in ihn gesetzten Erwartungen nämlich voll erfüllt. „Ich wusste von Anfang an, dass er ein guter Spieler ist. Wie er sich jetzt entwickelt hat, macht uns extrem glücklich“, lobt der spielende Sportchef Kai Schmitz. Bei seinem Nebenmann stimme einfach das Gesamtpaket. Die Einstellung und die körperlicher Verfassung.

Fern habe im Fitnesstest teamintern mit den besten Werten abgeschnitten, lege zudem regelmäßig Extraschichten auf dem Eis ein, um sich weiter zu verbessern. Diese Professionalität seines Schützlings hebt auch Trainer Ryan Foster hervor. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm, Leon bemüht sich immer. Nicht nur im Spiel, sondern auch im Training.“ Ein Profi ganz nach den Vorstellungen des Trainers also. Manchmal müsse man den Ehrgeiz des Verteidigers sogar bremsen: „Wenn es nicht so läuft, dann ist er sehr hart mit sich selbst“, sagt Foster. „Das ist dann nicht gut für den Spieler, wenn man das zu sehr aus einer negativen Sicht sieht.“

Hat Leon Fern eine Zukunft beim MEC Halle?

„Das hat sich aber schon gebessert“, sagt Fern mit einem Schmunzeln, angesprochen auf die Einschätzung seines Trainers. „Ich habe einfach einen hohen Anspruch an mich selbst und finde es wichtig, mich akribisch mit meinen Fehlern auseinanderzusetzen.“ Inzwischen konnte er aber dazu ein gutes Maß finden, zerfleischt sich nicht mehr selbst.

Top-Leistungen gepaart mit einer guten Portion Ehrgeiz - sind das die Zutaten für eine Rückkehr in die DEL2? „Ich nehme es, wie es kommt. Wir wollen die Saison jetzt so erfolgreich wie möglich zu Ende spielen, alles weitere wird man sehen“, sagt Fern zu seiner Zukunftsplanung. Den Sprung zurück in die DEL2 traut Schmitz seinem Kollegen auf jeden Fall zu. „Für ihn persönlich würde es mich freuen. Wir als Verein würden ihn aber natürlich sehr gerne halten.“ (mz)