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Fußball-Weltmeisterschaft Steinhaus-Webb: Frapparts WM-Einsatz ein „Meilenstein“

Der Einsatz von Schiedsrichterin Stéphanie Frappart im Deutschland-Spiel sei ein Meilenstein, sagt die deutsche Pionierin Bibiana Steinhaus-Webb. Die Auswahl der Partie sei kein Zufall.

Von dpa Aktualisiert: 03.12.2022, 14:09
Bibiana Steinhaus-Webb, ehemalige deutsche Spitzen-Schiedsrichterin.
Bibiana Steinhaus-Webb, ehemalige deutsche Spitzen-Schiedsrichterin. Ole Spata/dpa

Al-Rajjan - Die frühere Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb hat mit großer Begeisterung darauf reagiert, dass Stéphanie Frappart als erste Frau ein Fußball-Spiel bei einer Männer-Weltmeisterschaft pfeift. „Was für ein Meilenstein in der Geschichte für Schiedsrichterinnen“, sagte die 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Steinhaus-Webb sieht eine „weltweite Aufmerksamkeit für diese Ansetzung“.

Die 38 Jahre alte Französin Frappart leitet in Katar das letzte Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gegen Costa Rica. Bundestrainer Hansi Flick sagte, er vertraue Frappart zu „100 Prozent“, sie habe es „verdient aufgrund ihrer Leistung“.

„Dass die deutsche Mannschaft von der Ansetzung betroffen ist, ist sicher auch kein Zufall, da in Deutschland ja bereits seit Jahren Schiedsrichterinnen zum natürlichen Wochenendbild gehören“, sagte Steinhaus-Webb. Sie war 2017 die erste Frau, die ein Bundesligaspiel der Männer leitete.

Neben Frappart sind bei der WM in  Katar noch die Japanerin Yoshimi Yamashita und Salima Mukansanga aus Ruanda nominiert, sie kamen bisher aber nicht zum Einsatz. „Ich bin überzeugt, dass die Schiedsrichterinnen überzeugen werden“, sagte Steinhaus-Webb. Der ARD-„Sportschau“ sagte sie zudem: „Die Kolleginnen stehen natürlich unter großer Beobachtung und großem Druck, weltweit werden sie jetzt beäugt. Sie schlagen nicht nur für sich selbst eine Schneise, sondern für das weibliche Schiedsrichterwesen weltweit.“

Steinhaus-Webb ist mit dem früheren englische Weltklasse-Referee Howard Webb verheiratet und arbeitet inzwischen in England für die dortige Schiedsrichtervereinigung PGMOL. In Deutschland engagiert sie sich für die Initiative „Fußball kann mehr“, die sich für Geschlechtergerechtigkeit und Diversität einsetzt.

„Es macht mich sehr zufrieden, ich muss auch sagen, ich bin auch wahnsinnig stolz drauf, ein kleines Puzzleteil von dieser Geschichte zu sein“, sagte Steinhaus-Webb in der ARD. „Jetzt gibt es weitere Frauen, die die Barrieren noch weiterschieben, die die Mauern überwinden und noch größere Schritte gehen. Das ist einfach wahnsinnig schön zu sehen.“