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Bundesliga am Samstag Sechs Köpfe zum Top-Spiel BVB gegen Bayern München

Der deutsche Clásico fasziniert diesmal ganz besonders. Erster gegen Zweiter, ein Wechsel an der Spitze ist möglich. Extra-Spannung verspricht das Torjägerduell zwischen Haaland und Lewandowski.

Von By 04.12.2021, 04:31
Im Spitzenspiel kommt es auch zum Duell der Torjäger Robert Lewandowski (l) und Erling Haaland.
Im Spitzenspiel kommt es auch zum Duell der Torjäger Robert Lewandowski (l) und Erling Haaland. Soeren Stache/Guido Kirchner/dpa

Dortmund - Mehr Spitzenspiel geht nicht. Am heutigen Samstag (18.30 Uhr/Sky) empfängt der Tabellenzweite Borussia Dortmund den Tabellenführer FC Bayern München zum Gipfeltreffen der Fußball-Bundesliga.

Mit einem Sieg würde der derzeit einen Punkt dahinter liegende BVB am Serienmeister vorbeiziehen. Auf einige Protagonisten wird ganz besonders geachtet.

Robert Lewandowski: Weniger Tage nach dem verpassten Ballon d'Or wird der Bayern-Star besonders gerne zeigen wollen, wer der beste Stürmer in diesem Spiel ist. Das erhoffte Wettballern des 33-Jährigen mit dem zwölf Jahre jüngeren Haaland steht im Fokus des Klassikers. „Es ist wichtig, einerseits diese Enttäuschung zuzulassen, andererseits aber auch Energie daraus zu ziehen und Ansporn zu haben für weitere großartige Taten“, sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann. „Er macht nicht den Anschein, als ob er frustriert ist.“ Lewandowski, der den Weltfußballer-Ehren bei der zweiten großen Auszeichnung knapp hinter Lionel Messi Zweiter wurde, führt die Bundesliga-Torschützenliste mit 14 Treffern vor Haaland (10) an.

Erling Haaland: Die norwegische Tormaschine des BVB ist nach insgesamt 40 Tagen Verletzungspause nicht fit für 90 Minuten, wohl aber für die Startelf. Und damit bereit für den heiß erwarteten Torjäger-Gipfel mit Robert Lewandowski. Gegen die Bayern hat er in drei Bundesliga-Spielen dreimal getroffen. Allerdings hat Haaland mit dem BVB nie auch nur einen Punkt gegen die Bayern geholt. Und die beiden Supercup-Duelle hat er auch verloren. Dennoch ist der „Unterschied-Spieler“ (Trainer Marco Rose) die große Hoffnung am Samstag. Nicht nur wegen der Tore, sondern weil er auch beim eigenen Team wie beim Gegner Eindruck hinterlässt.

Leon Goretzka: Für den Ex-Schalker haben Spiele gegen den BVB einen besonderen Stellenwert. Den Nationalspieler plagten vor der Partie aber Patellasehnenprobleme. Nagelsmann, der im Zentrum schon auf Joshua Kimmich und Marcel Sabitzer verzichten muss, hofft, dass es nicht den nächsten personellen Rückschlag für sein Team gibt. „In Anbetracht dessen, dass mit Sabi und Josh schon zwei Sechser ausfallen, wäre es sicher bitter. Aber wir werden nicht rumjammern“, sagte Nagelsmann. „Wenn er nicht spielen kann, sind Jamal Musiala und Marc Roca die Alternativen. Jamal hat es sehr gut gemacht.“

Mats Hummels: Ein Wechsel vom BVB zu den Bayern oder umgekehrt ist nie ganz einfach. Doch wenn sich einer damit auskennt, dann Mats Hummels. In der Jugend des FC Bayern groß geworden, wechselte er 2008 nach Dortmund, kehrte 2016 nach München zurück und drei Jahre später von dort wieder zum BVB. Die Bayern sahen damals keine Verwendung mehr, in Dortmund ist er trotz merklich nachlassender Geschwindigkeit immer noch eine wichtige Persönlichkeit auf und neben dem Feld. Als Dortmunder gegen die Bayern hat er in 26 Anläufen nur acht Mal gewonnen, zuletzt 2015 im Pokal-Halbfinale in München.

Julian Nagelsmann: Im Gegensatz zum dauererprobten Hummels steht für Bayern-Coach Nagelsmann erst das zweite Duell München gegen Dortmund an. „Ich habe Donnerstagabend schon ein bisschen gemerkt, dass ich einen Tick angespannter bin als vor dem einen oder anderen Spiel“, sagte Nagelsmann, vor Bayern Trainer in Hoffenheim und Leipzig. „Meine persönliche Statistik gegen den BVB ist jetzt nicht so berauschend, obwohl wir sehr viele, sehr gute Spiele gemacht haben. Wir hatten mit Hoffenheim zu Hause einen sehr emotionalen Sieg gegen Dortmund, der uns die Champions-League-Quali gebracht hat.“ Er gewann aber nur eines seiner elf Liga-Duelle mit dem BVB. Im Supercup siegte er mit Bayern.

Marco Reus: 2012 warb nicht nur der BVB um Marco Reus, sondern auch der FC Bayern. Der gebürtige Dortmunder entschied sich für die Borussia, bei der er in der Jugend noch als zu schmächtig aussortiert wurde. Die Bayern sollen über die Entscheidung so erzürnt gewesen sein, dass Präsident Uli Hoeneß Berater Volker Struth als „Persona non grata“ titulierte. Das berichtete der in seiner Biografie. „Viele Titel hat er da nicht gewonnen“, lästerte der frühere Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kürzlich. Doch das will Reus unbedingt ändern. „Mein Ziel ist es, das große Ding mit dem BVB zu holen“, sagte er.