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RB Leipzig vs. Fürth RB Leipzig vs. Fürth: 2:2 - Emil Forsberg rettet den "Roten Bullen" einen Punkt

Von Constantin Blaß 03.08.2015, 20:12
Der Leipziger Atinc Nukan (unten) und der Greuther Veton Berisha im Duell.
Der Leipziger Atinc Nukan (unten) und der Greuther Veton Berisha im Duell. dpa Lizenz

Leipzig - RB Leipzig hat in der zweiten Fußball-Bundesliga im zweiten Spiel den zweiten Sieg verpasst. Vor 27.216 Zuschauern in der Red-Bull-Arena reichte es für das Team von Trainer Ralf Rangnick „nur“ zu einem 2:2 (1:2).

Sebastian Freis (12.) hatte die Gäste früh in Führung geköpft, Davie Selke mit seinem ersten Pflichtspieltor für RB Leipzig fast im direkten Gegenzug den Ausgleich erzielt (14.). Kurz vor der Halbzeit brachte Veton Berisha die „Kleeblätter“ erneut in Front (40.).

Nach dem Seitenwechsel fehlten den „Roten Bullen“ über weite Strecken die Ideen, um Fürths Defensive zu knacken. Die Gäste hätten sogar mehrfach das 3:1 erzielen können, stattdessen rettete Emil Forsberg (74.) den Sachsen zumindest einen Zähler.

Ausgangslage:
Beide Teams waren nach den Auftaktsiegen in Frankfurt (Leipzig) und gegen Karlsruhe (Fürth) als Dritter mit drei Zählern punkt- und torgleich (1:0). RB-Coach Ralf Rangnick setzte seine Elf trotz des Erfolgserlebnisses unter Druck: „In Frankfurt war es ordentlich, aber noch keine Glanzleistung.“ Mit Blick auf die Statistik waren die Sachsen Favorit: Denn in der vergangenen Saison gewann RB auswärts in Franken mit 1:0 (Hoheneder), in der heimischen Red-Bull-Arena gab es am 34. Spieltag ein 2:0 (Torschützen Frahn und Kaiser).

Rani Khedira bei RB Leipzig nicht im Kader

Personalien:
Neben den Langzeitverletzten Compper und Boyd (beide Knieverletzung) fehlten auch Gulácsi (Rotsperre) und Gipson (Teilruptur des vorderen Syndesmosebandes). Da sich sonst alle „Roten Bullen“ fit gemeldet hatten, musste RB-Coach Ralf Rangnick sogar ehemaliges Stammpersonal auf die Tribüne setzen. Diesmal traf es Rani Khedira, der in der Saison 2014/15 noch 22 Partien absolviert hatte. Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck änderte die Startelf im Vergleich zum Sieg gegen den KSC auf zwei Positionen: Franke und Wurtz begannen für Caligiuri, der aufgrund einer kurzfristigen Virus-Infekton passen musste, und Lam (Syndesmose-Anriss).

Taktik:
Bei über 30 Grad auf dem Rasen der Arena boten beide Teams alles andere als einen Sommerkick: Fürth – im 4-3-3 angetreten – versteckte sich nicht, rochierte im Angriff viel und ließ sich von RBs Pressingmaschine im 4-2-2-2 nicht beeindrucken. Unter dem Strich waren jedoch die Gastgeber die aktivere Mannschaft. Klostermann und Jung sorgten in der Offensive immer wieder für Überzahl. Im letzten Drittel fehlte RB Leipzig aber die Präzision – oder das Abschlussglück.

Spielverlauf und Analyse:
Das hatte sich RB Leipzig ganz anders vorgestellt: Es waren noch nicht einmal zwölf Minuten absolviert, da führten die Gäste bereits mit 1:0: Orban und Nukan hatten nach einer kurz ausgeführten Ecke nicht aufgepasst und Sebastian Freis frei zum Kopfball kommen lassen.

Davie Selke erzielt erstes Pflichtspieltor

Der frühe Rückstand schockte RasenBallsport aber nicht: Fast im direkten Gegenzug traf Selke humorlos aus halbrechter Position zum Ausgleich (14.). Der Acht-Millionen-Mann tunnelte dabei seinen ehemaligen Werderaner Teamkollegen Sebastian Mielitz und ließ auch Fürths Abwehrmann Benedikt Röcker alt aussehen.

In der Folge gab RB Leipzig den Ton an. Poulsen aus spitzen Winkel (19.), Jung aus 18 Metern (27.) sowie Selke (39.) hatten den zweiten Treffer auf dem Fuß. Doch wie so oft im Fußball: Wenn du sie vorne nicht machst – kassierst du hinten ein Tor. Beim Pass von Gjasula stand Berisha zwar mit einer Fußspitze im Abseits, für Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin war das jedoch mit menschlichen Auge nicht wahrzunehmen, der Norweger bedankte sich, ließ Nukan einfach stehen und traf aus 16 Metern vorbei an Coltorti zum 2:1 (40.). Weil Poulsens Aufsetzer knapp neben den rechten Pfosten ging (44.) und Berisha völlig frei neben das Tor köpfte (45.+1) blieb es zur Pause bei der 2:1-Führung für Fürth.

Sebastian Freis verpasst das 3:1 für Fürth

Nach dem Seitenwechsel hatte man einen Sturmlauf von RB Leipzig erwartet, stattdessen hatten die „Kleeblätter“ alles im Griff, standen defensiv sicher und setzten in der Offensive Nadelstiche. Allein Freis (49., 53.) hätte die Führung auf 3:1 ausbauen können, vergab jedoch zwei Mal.

Trainer Ralf Rangnick reagierte, brachte nach gut einer Stunde Massimo Bruno für Yussuf Poulsen, wenig später auch noch Nils Quaschner für Stefan Ilsanker. RB Leipzig fehlte trotzdem der nötige Schwung, Torchancen waren auf Seiten der Gastgeber Mangelware. Fürth hingegen betrieb Chancenwucher, denn auch Berisha (64., 72.) verpasste zwei Mal die Vorentscheidung.

Und wenn du sie vorne nicht machst… – diesmal schlug RB Leipzig zu: Nukan spielte in die Spitze, Quaschner leitete mit der Hacke in den Lauf von Forsberg weiter – 2:2 (74.). In der Folge versuchten beide Teams noch einmal alles, allerdings fehlte gegen Ende der Partie ein wenig die Frische, zudem schienen sich die Mannschaft mit dem Remis zu begnügen. Die beste Möglichkeit zum „Lucky Punch“ hatte Berisha in der zweiten Minute der Nachspielzeit, er traf das Außennetz.

Durch die erste Punkteteilung der Saison setzten die Leipziger eine Serie fort: Die „Roten Bullen“ blieben im achten Montagspiel erneut ungeschlagen (ein Sieg, sieben Unentschieden).

Ausblick:
Nach dem Heimauftakt in der Saison 2015/16 steht am kommenden Montag bei RB Leipzig der DFB-Pokal auf dem Programm. Die „Roten Bullen“ müssen beim Drittligisten VfL Osnabrück antreten. Anstoß an der „Bremer Brücke“ ist um 18.30 Uhr.

Teams & Tore

RB Leipzig – SpVgg Greuther Fürth 2:2 (1:2)

RB Leipzig: Coltorti – Klostermann, Orban, Nukan, A. Jung – D. Kaiser, Ilsanker – Sabitzer, Forsberg – Selke, Poulsen.
Fürth: Mielitz – Wurtz, M. Franke, B. Röcker, Gießelmann – Gjasula, A. Hofmann, Zulj – Stiepermann, Berisha, Freis.
Einwechselungen: 61. Bruno für Poulsen, 70. Quaschner für Ilsanker, 87. Demme für Sabitzer – 75. Weilandt für Freis. 82. Tripic für Stiepermann, 83. Trinks für Zulj.
Tore: 0:1 Freis (12., Gjasula), 1:1 Selke (14., Klostermann), 1:2 Berisha (40., Gjasula), 2:2 Forsberg (74., Quaschner).
Chancen: 6:7 (5:3), Ecken: 2:3 (1:3).
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin), Gelbe Karten: Selke (18.), Poulsen (59.), A. Jung (76.) – Zulj (59.), Berisha (90.+1).
Zuschauer:  27.216