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RB Leipzig in Belek RB Leipzig in Belek: Wind und harter Rasen: Rangnick zieht durchwachsenes Fazit

Von Ullrich Kroemer 24.01.2016, 17:13
Abpfiff. RBL gewinnt souverän und verdient 3:1 (2:1).
Abpfiff. RBL gewinnt souverän und verdient 3:1 (2:1). Ullrich Kroemer Lizenz

Belek - Durchgefroren drängelten sich Spieler, Betreuer und Journalisten in dem kleinen Klubhaus des Sportcenters außerhalb von Belek. RB Leipzig hatte gerade gegen den Schweizer Erstligisten FC Thun mit 3:1 (2:1) gewonnen. Emil Forsberg (10.), Marcel Sabitzer (43.) und A-Jugend-Talent Gino Fechner (50.) hatten für RBL getroffen.

Georg Teigl patzt

Beim Gegentor in der 33. Minute hatte Georg Teigl gepatzt. Weil der Wind so eisig und heftig über den Platz im Niemandsland zwischen Mittelmeer und Taurusgebirge gepfiffen hatte, wurde nun heißer Tee ausgeschenkt. Testspiele im Trainingslager in der Türkei hätte man sich irgendwie anders vorgestellt. Der ebenfalls durchgefrorene RB-Trainer Ralf Rangnick analysierte: „Aufgrund der Windverhältnisse war es vor allem in der ersten Hälfte nicht einfach, hier zu spielen. In Anbetracht der Bedingungen war das ein ordentlicher Auftritt.”

Dabei war RBL extra auf diesen Platz ausgewichen, da der eigene Rasen am Teamhotel nach sieben Tagen für zu hart befunden wurde. „Wir hatten insgesamt gute Bedingungen, sehr gute waren es nicht”, urteilte Rangnick. „Dafür war es teilweise zu windig und wir hatten Probleme mit der Härte des Trainingsplatzes. Daher sind leider ein paar Spieler zu viel ausgefallen.” Gegen Thun fehlten Rani Khedira und Marcel Halstenberg wegen muskulärer Probleme. Dominik Kaiser (Sprunggelenksprellung) und Stefan Ilsanker (Zehenentzündung) mussten ebenfalls passen. In Georg Teigl, Nils Quaschner und Lukas Klostermann hatten weitere Akteure in den vergangenen Tagen nur eingeschränkt trainieren können. „Es sind keine konkreten Verletzungen, sondern eher Folgeerscheinungen aufgrund der Bodenverhältnisse”, sagte Rangnick. So ist die Laune bei den „Roten Bullen” nach den guten ersten Tagen aktuell leicht getrübt.

Trotz des Stimmungswechsels im letzten Drittel des Trainingslagers hat Rasenballsport in Belek weiter Fortschritte gemacht. So wurde viel an gruppentaktischen Prozessen gearbeitet; mit dem 4-1-3-2 eine neue, sehr offensive Grundordnung als Variante im Spiel einstudiert. Ein gutes Zeugnis stellte Rangnick auch den drei A-Jugendlichen Idrissa Touré, Vitaly Janelt und Gino Fechner aus. „Die Jungs machen das bis jetzt gut”, lobte Rangnick. Auch was die Plätze für die Startelf angeht, hat er neue Erkenntnisse gewonnen. „Es sind bei uns ja nur zwei, drei, maximal vier Positionen umkämpft”, sagte der 57-Jährige. „Da habe ich schon gesehen, wer gut drauf ist und wer nicht so richtig in Form ist.”

Letzteres trifft etwa auf Starstürmer Davie Selke zu, der gegen Thun keine gute Szene hatte. „Er muss wieder in die Situationen kommen, in denen er torgefährlich ist und Abschlüsse hat”, sagte Rangnick. „Heute hatte er in den 45 Minuten keinen Schuss aufs Tor, im ersten Testspiel gegen St. Gallen waren es auch nicht viel mehr.” Luft nach oben also für Selke & Co. bis zum Saisonstart gegen Braunschweig. (mz)

Eisiger Wind in Belek: Ralf Rangnick mit seinen Co-Trainer Zsolt Löw (links) und Achim Beierlorzer.
Eisiger Wind in Belek: Ralf Rangnick mit seinen Co-Trainer Zsolt Löw (links) und Achim Beierlorzer.
Gepa-Pictures/Roger Petzsche Lizenz