1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Fußball
  6. >
  7. Gruppenspiele von Kamerun: Gruppenspiele von Kamerun: Wettpate vermutet WM-Manipulation

Gruppenspiele von Kamerun Gruppenspiele von Kamerun: Wettpate vermutet WM-Manipulation

Von Marco Schyns 29.06.2014, 21:21
Kameruns Stephane Mbia (r.) im Spiel gegen Brasilien
Kameruns Stephane Mbia (r.) im Spiel gegen Brasilien AFP Lizenz

Köln - „In dieser Mannschaft gibt es sieben faule Äpfel“, sagt Wilson Raj Perumal über Kameruns Nationalmannschaft. Der Wettbetrüger äußerte sich gegenüber dem „Spiegel“ zu einer möglichen Wettmanipulation bei der Weltmeisterschaft in Brasilien.

In einem Facebook-Chat soll Perumal dem „Spiegel“ von der Manipulation berichtet haben. Einige Stunden vor der Partie zwischen Kamerun und Kroatien soll er in einer Nachricht geschrieben haben, dass die Afrikaner das Spiel 0:4 verlieren und in der ersten Halbzeit ein Spieler des Feldes verwiesen wird.

Und so kam es schließlich auch: Kameruns Alex Song flog in der 40. Minute mit einer Roten Karte vom Platz und das Spiel endete 0:4. Song sah die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit gegen den Kroaten Mario Mandzukic. Der traf in der zweiten Halbzeit doppelt und besiegelte damit den vorher von Perumal angekündigten Endstand.

Perumal geht sogar noch weiter und behauptet, dass die Kameruner alle drei Gruppenspiele verschoben hätten. Demnach seien auch die Partien gegen Mexiko (0:1) und Brasilien (1:4) manipuliert gewesen. Besondere Brisanz bekommt die Sache dadurch, dass vor allem das Auftaktspiel der Kameruner gegen Mexiko für großes Aufsehen sorgte. Der kolumbianische Linienrichter erkannte in der ersten Halbzeit zwei reguläre Treffer der Mexikaner nicht an und wurde einige Tage später von der Fifa nach Hause geschickt.

Zunächst hieß es, er stünde unter dem Verdacht der Manipulation. Das relativierte der Weltverband, indem er davon sprach, der Schiedsrichter sei lediglich aufgrund seiner schwachen Leistung von der WM ausgeschlossen worden.

Es gibt keine Beweise dafür, dass irgendein Spiel der Weltmeisterschaft verschoben wurde - auch nicht die Partie zwischen Kamerun und Kroatien. Dennoch gab es während der WM derart viele Verdachtsmomente, dass sich die Fifa dazu genötigt sah, eine Pressekonferenz zu dem Thema abzuhalten. Dort sprach Sicherheitsdirektor Ralf Mutschke davon, dass es bislang „keine Hinweise auf ein manipuliertes Spiel“ gebe. Täglich würden die Wettquoten überwacht und bei auffälligen Bewegen würde entsprechend Alarm geschlagen werden.

Tamille Perumal, der in Singapur geboren ist, befindet sich dem Bericht des „Spiegel" zufolge derzeit in Ungarn. Dort soll er als Kronzeuge in einem Prozess gegen sein ehemaliges Syndikat aussagen. Perumal wurde in den vergangenen 20 Jahren sechsmal verhaftet. Aus seiner Haft in Finnland sei er entlassen worden.