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FC Barcelona vs. Bayer Leverkusen FC Barcelona vs. Bayer Leverkusen: Das ewige Duell zwischen Ter Stegen und Leno

Von Philip Sagioglou 28.09.2015, 12:50
Bernd Leno und Marc-Andre ter Stegen (r.) sind große Konkurrenten.
Bernd Leno und Marc-Andre ter Stegen (r.) sind große Konkurrenten. imago/Annegret Hilse Lizenz

Barcelona - Womöglich wird Bundestrainer Joachim Löw selbst zum Smartphone greifen, in diesem speziellen Fall vielleicht aber auch Andreas Köpke, der bei der Nationalmannschaft für die Torhüter zuständig ist. Und dann wird in den nächsten Tagen entweder Marc-André ter Stegen oder Bernd Leno einen Anruf erhalten und sich freuen dürfen darüber, dass er für die letzten EM-Qualifikationsspiele in Irland und gegen Georgien nominiert ist. Derzeit kann es nur einen geben. Wie es ja schon immer war bei den beiden.

Ter Stegen und Leno waren schon Rivalen, da war an die ersten Schritte im Profibereich noch nicht zu denken. Am Dienstagabend (20.45 Uhr, Sky) treffen sie in der Champions League mit dem FC Barcelona beziehungsweise Bayer 04 Leverkusen aufeinander. Beide wollen daraus keine große Sache machen. Aber natürlich ist dieses Spiel auch ein spezielles Duell zwischen zwei der begabtesten Torhüter des Kontinents, die sich seit vielen Jahren duellieren, erst in den Juniorenteams und jetzt um einen Platz im Kader des Weltmeisters. Früher ging es nicht immer nach allen Regeln sportlicher Fairness zu. Heute sind beide 23 und, so betonen sie, zwar keine Freunde, aber auch keine Feinde mehr. „Aus dem Alter sind wir raus“, sagte Leno dem „Kicker“, denn: „Wir respektieren uns als Menschen und als Profis.“ 

Es ist nicht auszuschließen, dass es eines Tages wieder ungemütlich wird, wenn es um den Stammplatz im DFB-Tor gehen sollte. Vorerst sehen sich beide aber ohnehin nicht bloß in ihren überdurchschnittlichen Fähigkeiten und in ihren Ansprüchen vereint, sondern auch in einem Hindernis: Manuel Neuer wird wohl noch Jahre das Tor des FC Bayern und der DFB-Elf hüten wird. 

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Jetzt, da Roman Weidenfeller altersbedingt ausgeschieden ist, ist immerhin jedoch ein Platz im Kader des Nationalteams frei geworden hinter Neuer und Hannovers Ron-Robert Zieler, den Löw – aus Gründen der Loyalität? – wohl einmal mehr nominieren wird. 

Ter Stegen hat bereits vier Länderspiele absolviert. Für Leno hingegen ist die Sache mit der Nationalelf bislang ein nicht endendes Dilemma, eben weil es noch nicht einmal begonnen hat. Denn davon abgesehen, dass beide Keeper, was den Leistungsstand angeht, eher vor als hinter Zieler einzuordnen sind, tun sich die Konkurrenten nicht viel, es geht um minimale Unterschiede auf hohem Niveau.

In der zurückliegenden Saison hat Ter Stegen mit Barcelona die Champions League gewonnen, mit dem Ball am Fuß ist er etwas besser. In der Liga aber ist der ehemalige Mönchengladbacher nur zweiter Mann hinter Claudio Bravo – und als Vertreter des verletzten Chilenen patzte er zuletzt mehrfach und musste sich harte Worte der alles andere als zimperlichen spanischen Presse gefallen lassen. Leno ist auf der Linie einen Tick reaktionsschneller und präsentiert sich seit Jahren grandios, in der Bundesliga und auch international. Eine längere Schwächephase hat er sich nicht erlaubt, seit er 2011 zum Leverkusener Stammkeeper wurde.

Wer nun den Zuschlag von Löw erhält? Es lässt sich nicht mit Gewissheit prognostizieren. Bei diesem Konkurrenzkampf, der am Dienstag im direkten Duell gipfelt, gibt es nach jetzigem Stand nur einen sicheren Gewinner – und das ist die deutsche Nationalelf, aber eben erst irgendwann, in der Ära nach Manuel Neuer.