Turner in der Schweiz Engländerin Carter wehrt sich gegen Rassismus bei Fußball-EM
Nationalspielerin Jess Carter berichtet über Rassismus in den sozialen Medien. Darauf reagiert auch ihr Verband - und schaltet bei der EM die englische Polizei ein.

Zürich - Die englische Fußball-Nationalspielerin Jess Carter wehrt sich gegen Rassismus und Online-Hetze während der EM in der Schweiz. „Seit Beginn des Turniers habe ich viele rassistische Anfeindungen erlebt“, schrieb die 27 Jahre alte Innenverteidigerin bei Instagram: „Auch wenn ich überzeugt bin, dass jeder Fan das Recht auf eine Meinung zu Leistung und Ergebnis hat, halte ich es nicht für richtig oder akzeptabel, jemanden wegen seines Aussehens oder seiner Herkunft ins Visier zu nehmen.“
Der englische Fußballverband erklärte laut des britischen Senders BBC, er arbeite bereits „mit der Polizei zusammen, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen für dieses Hassverbrechen vor Gericht gestellt werden“. Man werde sich solch üble Attacken auf die Spielerinnen im Netz nicht mehr gefallen lassen. „Wir stehen zu Jess und allen Spielerinnen, die je unter Rassismus leiden mussten“, hieß es. Niemand sollte so etwas erleben müssen.
Rückzug aus den sozialen Netzwerken
Als Reaktion auf die rassistischen Beschimpfungen werde sich Carter vorerst aus den sozialen Medien zurückziehen und „einem Team die Kommunikation überlassen“, schrieb die Lebensgefährtin der deutschen Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger. Carter habe sich zu diesem Schritt entschieden, um sich „selbst zu schützen“. Sie werde sich weiterhin voll darauf fokussieren, mit ihrem Team Erfolg zu haben.
Bei der EM stand Carter bislang in allen vier Begegnungen in der englischen Startelf. Die Spielerin vom US-Club NJ/NY Gotham FC trifft am Dienstag (21.00 Uhr) mit ihrer Auswahl auf Italien und kämpft um den Finaleinzug.