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Bundesliga Augsburg und Bremen erwarten Abstiegs-„Nervenspiel“

Im direkten Duell können Augsburg und Bremen nach ganz schwachen Wochen doch noch für ein Happy End sorgen. Die Hausherren geben sich optimistisch, die Norddeutschen hoffen auf zwei Comebacks. Kölns Trainer-Altmeister Funkel macht indes eine knallharte Ansagen.

Von Manuel Schwarz, Tobias Brinkmann und Morten Ritter, dpa 13.05.2021, 15:59
Werder Bremen trifft am 33. Spieltag auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, den FC Augsburg.
Werder Bremen trifft am 33. Spieltag auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, den FC Augsburg. Carmen Jaspersen/dpa

Augsburg/Bremen (dpa) - In einem waren sich Markus Weinzierl und sein Trainer-Kollege Florian Kohfeldt vor dem Abstiegs-Showdown einig: Das direkte Duell um die mögliche vorzeitige Rettung in der Fußball-Bundesliga werde ein „Nervenspiel“.

Nach einem Frühjahr zum Vergessen haben Weinzierls Augsburger und die Gäste aus Bremen um Coach Kohfeldt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die Chance auf ein Happy End. Dem Kellerrivalen 1. FC Köln droht dagegen der Absturz - und auch Arminia Bielefeld könnte noch tief reinrutschen. Hertha BSC ist dagegen die allergrößten Sorgen weitgehend los.

Vier Punkte trennen den Tabellen-14. FC Augsburg von den Kölnern auf dem vorletzten Rang. Die bayerischen Schwaben haben den Klassenerhalt selbst in der Hand und wollen dementsprechend selbstbewusst in das Bremen-Spiel gehen. „Wir haben keine Sorgen. Ich sehe das als Matchball“, meinte Trainer Weinzierl am Donnerstag. Der als Retter geholte Rückkehrer will gar nicht auf andere Partien spekulieren - auch wenn er sich selbst dabei erwische, manchmal „nach links und rechts“ zu blicken. „In erster Linie schauen wir wirklich auf uns. Wenn wir gewinnen, dann können die anderen machen was sie wollen.“

Das ist eine Gewissheit im spannenden Ringen um den Verbleib in der deutschen Fußball-Eliteklasse: Gewinnt der FCA, dann kann er nicht mehr auf einen Abstiegsrang rutschen. Wenn Bielefeld verliert und Köln nicht gewinnt, dann würde entweder Augsburg ein Remis zur De-Facto Rettung reichen oder Bremen ein Sieg. Der Worst Case für Werder ist eine Niederlage in Augsburg und gleichzeitig ein Sieg des FC sowie ein Punktgewinn der Arminia - dann wäre Bremen Vorletzter.

Der Ausblick auf so ein Szenario soll die Norddeutschen ebenso wenig lähmen wie die Schreckensbilanz von zuletzt nur einem Punkt aus acht Ligaspielen. „Auch wenn wir lange nicht mehr gewonnen haben, herrscht in der Mannschaft ein gutes Gefühl“, behauptete Kohlfeldt. Zusätzlich Optimismus verbreiteten die Abwehrspieler Ömer Toprak und Marco Friedl, die nach ihren Verletzungen vor einer Rückkehr stehen. Ob Toprak gleich wieder in die Startelf kann, das sei offen. „Wir müssen alles tun, um dieses Spiel zu gewinnen“, unterstrich Coach Kohfeldt und kündigte an: „Ömer wird bereit sein, an die Grenze zu gehen.“

Sowohl Augsburg als auch Bremen setzen auf die Erfahrung ähnlicher Situationen in der Bundesliga. Werder rettete sich im vorigen Jahr erst in der Relegation gegen Heidenheim. „Wir wissen, wie wir es damals bestanden haben“, berichtete Kohfeldt. „Aber es gibt keine Garantie.“ Augsburg gewann im ersten Weinzierl-Jahr 2013 am letzten Spieltag gegen Fürth. Der Coach sagte: „Ich kann mich erinnern, dass die Mannschaft vom FC Augsburg immer da war, wenn es um alles ging.“

Im Alles-oder-Nichts-Finish steht Köln näher am Nichts als am Alles. Bei einer Niederlage bei der überraschend formstarken Hertha in Berlin könnte der Abstieg theoretisch schon feststehen. Daran glaubt Trainer Friedhelm Funkel aber nicht. „Da müssten schon viele negative Dinge zusammenkommen“, sagte der Altmeister, der wohl auf seinen Kapitän verzichten muss. Ob die Risswunde am Bein von Jonas Hector einen Einsatz zulässt, ist sehr fraglich. Letztlich sei es aber egal, wer am Samstag auf dem Platz stehe. „Jeder muss laufen, bis er nicht mehr kann. Das ist der Mannschaft bekannt“, sagte Funkel.