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Endspiel in London Internationale Pressestimmen zum EM-Finale

Von dpa Aktualisiert: 13.07.2021, 14:37
Brachte die italienische Nationalmannschaft in die Erfolgsspur zurück: Trainer Roberto Mancini.
Brachte die italienische Nationalmannschaft in die Erfolgsspur zurück: Trainer Roberto Mancini. Mike Egerton/PA Wire/dpa

London - Europäische Zeitungen kommentieren den 3:2-Sieg Italiens im Elfmeterschießen im EM-Finale gegen England:

ITALIEN:

„La Repubblica“: „Europa ist unser. Zoff, Riva, Rivera und Mazzola haben ihre würdigen Erben gefunden. Nach 53 Jahren zermürbenden Wartens kehrt Italien endlich auf den Thron Europas zurück. Vielleicht ist es kein Zufall, dass es dies an einem 11. Juli tut, einem Datum, das im Herzen aller geblieben ist, weil die Azzurri am gleichen Tag 1982 (bei der WM) in Spanien triumphierten.“

„Gazzetta dello Sport“: „Italien, wir lieben dich wie verrückt: Wir sind Europameister. Football is coming home. Das können wir singen, oder sogar schreien ohne Majestätsbeleidigung zu riskieren. Weil der Fußball auch in Italien zu Hause ist, einem wunderschönen azurblauen Haus. Wir sind auf dem Dach Europas. Italien, du bist die Königin. Eine unvergessliche Nacht in London.“

„Corriere dello Sport“: „Italien ist Europameister! Azurblauer Rausch im Wembley gegen England. Mancini in Tränen, die azurblaue Party beginnt. 'It's coming home.' Der Pokal kommt nach Italien. Wir erwarten ihn mit offenen Armen. Ein Märchen, der zweite EM-Triumph nach 1968. Ein verrückter Ritt, nach dem Tiefpunkt der verpassten WM 2018 nun der Triumph in Wembley. Die große Schande von 2018 ist fast vergessen.“

„Tuttosport“: „Legendär! Italien ist Europameister! England im Elfmeterschießen besiegt. Die Realität ist noch süßer als die Träume. Das Dunkel von 2018 ohne WM und ohne Hoffnung ist eine weit entfernte Erinnerung: Die Nationalmannschaft blüht in Wembley wieder auf. Vor drei Jahren wurden wir von der Welt verstoßen, jetzt sind wir Europameister.“

ENGLAND:

„The Guardian“: „Für Gareth Southgate mussten es die Elfmeter sein. Die persönliche Story von Englands Manager wurde geprägt von seinem entscheidenden Fehlschuss gegen Deutschland damals 1996 in diesem Stadion im Halbfinale dieses Wettbewerbs. Nun, nach 120 nervenaufreibenden Minuten von Englands erstem großen Männerfinale seit dem WM-Sieg 1966, kochte es einmal mehr zu einem letzten Nerventest hoch.“

„Daily Star“: „Nicht schon wieder! Ein mutiges England verliert im herzzerreißenden EM-Finale im Elfmeterschießen gegen Italien.“

„Mirror“: „Englands zerbrochener Traum. Unerträgliche Schmerzen - die heldenhaften Three Lions verlieren im Elfmeterschießen.“

„Daily Mail“: „Das Land in Tränen nach dem nächsten Strafstoß-Fiasko.“

„The Sun“: „Schon wieder Herzschmerz für die Löwen. Eine Qual, als England im Elfmeterschießen verliert. Aber die Löwen haben uns stolz gemacht. Aber keine Sorge Jungs, die Weltmeisterschaft ist schon im nächsten Jahr.“

BBC: „Es schmerzt für England. Das ist normal. Aber das bleibende Gefühl für England ist Stolz. Von den Spielern und auf die Spieler.“

„Daily Express“: „Es tut so weh...aber wir sind so stolz auf euch.“

„Times“: „Der Elfmeter-Fluch versagt England seinen Traum.“

„Telegraph“: „Die ultimative Qual: Neuer Elfmeter-Herzschmerz“

„Scottish Sun“: „Ganz England war überzeugt, dass der Fußball nach Hause kommt. Jetzt wissen sie, dass das in Rom ist.“

SPANIEN:

„As“: „Das Italien, das nicht zur WM fuhr, das sich in einer Rekordzeit wieder aufgebaut hat, das seit einer Weile nicht mehr da war, hat die Europameisterschaft in Wembley mit dem bekannten Charisma wie gehabt, mit dem bekannten günstigen Schicksal und mit den Elfmetern auf seiner Seite gewonnen. Keulenschlag für England (...) Europa ist blau nach dem von Donnarumma gehaltenen Elfmetern, dem Helden der Nacht.“

„Marca“: „Italien verewigt sich in Wembley. Die Azzurra präsentiert ihren eigenen Maracanazo, indem sie England in der Kathedrale des Fußballs schlägt, um die zweite Europameisterschaft ihrer Geschichte zu gewinnen. Sie musste seit 1968 warten, aber es war die Mühe wert.“

„El País“: „Wembley macht Italien keine Angst. Die Azzurra, widerstandsfähig und mit aufgekrempelten Ärmeln, holt ihre zweite Europameisterschaft und lässt ein England scheitern, dass nur sein Tor aus der zweiten Minute sichern wollte. Der Trainer zerschellt aufs neue in Wembley, wie im Halbfinale 1996, als er Spieler war.“

PORTUGAL:

„Diário de Notícias“: „Die Hand Donnarummas vollendete die Rückkehr der Bella Italia Mancinis zu den Titeln. Die italienische Mannschaft folgt auf Portugal, das die Euro 2016 gewann. Übergabe der Trophäe durch den Helden des Finales von vor fünf Jahren: Eder. Cristiano Ronaldo war der beste Torschütze des europäischen Wettbewerbs.“

FRANKREICH:

„L'Équipe“: „55 Jahre nachdem es daheim die einzige Trophäe seiner Geschichte in die Höhe gestemmt hat, den Weltmeisterpokal 1966, hat England während fast drei Stunden auf eine neue Krönung gehofft, bevor es nach einer unerträglichen Spannung im Elfmeterschießen nachgeben musste.“

„Le Figaro“: „53 Jahre nach ihrer ersten Krönung hat La Nazionale am Sonntag die Europameisterschaft auf Kosten Englands gewonnen. Die Belohnung für eine großartige Wiedergeburt.“

„Le Monde“: „Es gibt Abende wie diese, an denen England sich fragt, warum es diesen Sport erfunden hat. In perfekter Manier eines empörten Sohnes hat der Fußball seinen Erzeuger wieder gefoppt.“

ÖSTERREICH:

„Kronen Zeitung“: „Der alte Fußball-König ist „tot“, es lebe der neue Fußball-König, Portugal als Titelträger von 2016 ist Geschichte - aus der EM 2020 geht Italiens „Squadra Azzurra“ als großer Triumphator hervor! 19 383 Tage - also mehr als 53 Jahre - nach dem bislang letzten EM-Gewinn kürte sich mit Giorgio Chiellini, Ciro Immobile und Co. wieder ein italienisches Team zum Europameister.“

„Kurier“: „Am Ende sollte ein Elfmeterschießen entscheiden. Seit jeher die erklärte Angstdisziplin der Engländer. Und wieder einmal scheiterten die Engländer vom Elfmeterpunkt. Italiens Torhüter Donnarumma hielt den Elfmeter von Saka und sicherte Italien den zweiten EM-Titel nach 1968.“

SCHWEIZ:

„Blick“: „Es ist ein italienischer Sommer - un'estate italiana! Der EM-Pokal bleibt nicht in London, er geht nach Italien. Azzurri schaffen das blaue Wunder. (...) Es ist ein so was von verdienter Europameister-Titel. Was die Italiener an Emotionen und Teamgeist in dieses Turnier steckten, sucht seinesgleichen.“

„Tagesanzeiger“: „2017 war die italienische Nationalmannschaft so tief gesunken wie nie. Heute spielt das Team attraktiver denn je und gewinnt den zweiten EM-Titel. Die Italiener sind passende Sieger. Weil ihr attraktives Spiel dieses Turnier spiegelt, das überraschend unterhaltsamen Fußball geboten hat. Und weil sie als Meister des Wiederaufstehens ein Gefühl ausstrahlen, das während der EM besonders sichtbar wurde: das Verlangen vieler Menschen nach ihrem alten Leben vor der Pandemie.“

„Neue Zürcher Zeitung“: „(Es) gab ein italienisches Team, das den vielleicht besten Fußball des Wettbewerbs spielte und den EM-Titel gewann, obschon es nicht über die besten Einzelspieler verfügte.“

POLEN:

„Przeglad Sportowy“: „Dieses Finale war eine Belohnung für die Fans beider Mannschaften, die in den vergangenen Jahren nicht immer stolz auf ihre Teams sein konnten.“

„Rzeczpospolita“: „Viva Italia. England weint.“

„Gazeta Wyborcza“: „Wembley ist eingenommen. Die Engländer warten seit 55 Jahren auf Gold und müssen noch weiterwarten. Die Erfinder des Fußballs haben ihren Stolz zurück, aber den Titel bekamen sie nicht. Die Italiener sind Europameister.“

„Fakt“: „Wembley geht in Tränen unter. Die Nationalmannschaft Italiens ist Euromeister. Was waren das für Emotionen! Die Mannschaften Englands und Italiens schufen im Stadion von Wembley eine Begegnung voller Leidenschaft.“

BULGARIEN:

„24 Tschassa“: „Fußball-Brexit für England, Italien ist Europameister durch Elfmeter.“

„Trud“: „Southgate wurde zum Ritter von der traurigen Gestalt.“

KROATIEN:

„Jutarnji List“: „Der Kampfgeist der Italiener ist nicht zu unterschätzen, und Southgate bereut heute sicherlich eine Sache.“

Australien:

„The Age“: „England hat seine Vorsicht, seinen Konservatismus und seine Angst zu verlieren, die größer war, als der Wunsch zu gewinnen, (...) teuer bezahlt. (...) Am Ende zeigten die Italiener Klasse, Charakter, Mut, Entschlossenheit und Gelassenheit, als es am dringendsten erforderlich war, den Ausgleich zu erzielen und dann die zweite Halbzeit und Teile der Verlängerung zu dominieren.“

Neuseeland:

„New Zealand Herald“: „Die Three Lions wurden im Elfmeterschießen (...) im Wembley-Stadion unter grausamsten Umständen geschlagen, aber ihre Leistungen während des gesamten Turniers haben die meisten ehemaligen englischen Nationalspieler mit großem Stolz erfüllt. Manager Gareth Southgate hat sein Team fast zum ersten großen Triumph des Landes seit der WM 1966 geführt. Dank der EM steuert das Land voller Hoffnung und Träume auf die WM 2024 in Katar zu.“