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Handball-2 Liga Neues Selbstverständnis - DRHV überzeugt mit klarem Heimsieg gegen den TV Emsdetten

Von Tobias Grosse 22.11.2021, 11:51
Max Emanuel und der DRHV haben deutlich gegen Emsdetten gewonnen.
Max Emanuel und der DRHV haben deutlich gegen Emsdetten gewonnen. Foto: Storch

Dessau/MZ - Es war gerade einmal drei Viertel der Spielzeit rum, als Sascha Bertow am Samstagabend seine gefühlt letzte Patrone zog. Mit dem siebten Feldspieler wollte der Cheftrainer des TV Emsdetten den 18:23-Rückstand (46.) im Zweitliga-Handballspiel beim Dessau-Roßlauer HV irgendwie noch drehen. Allerdings ging das voll nach hinten los, denn nur zwei Minuten später stand es 26:18 und die Partie war vorentschieden. „Wir haben das überragend gelöst in der Abwehr“, sagte DRHV-Coach Uwe Jungandreas, der mit seiner Mannschaft am Ende einen, auch in dieser Höhe, verdienten 31:22-Sieg gefeiert hat.

Zur Halbzeit war es beim 14:13 für den DRHV noch ein enges Spiel

Rein tabellarisch gesehen, war Emsdetten vor dem Spiel ein Gegner auf Augenhöhe. Das Aufeinandertreffen hat Dessau-Roßlau jedoch über 60 Minuten bestimmt, auch wenn es zur Halbzeitpause erst 14:13 gestanden hatte. Doch: „Wenn wir in der ersten Hälfte unsere Chancen besser nutzen und Emsdetten so nicht in die Konter kommen lassen, wäre das da schon eine ganz klare Sache gewesen“, meinte Rückraum-Linkshänder Max Emanuel mit einem gewissen Selbstverständnis. Und auch als neutraler Beobachter unter den rund 900 Zuschauerinnen und Zuschauern bekam man schnell das Gefühl, dass die Gäste dem DRHV nicht ernsthaft gefährlich werden würden. „Dass es so deutlich wird, davon konnte man aber natürlich nicht ausgehen“, sagte Jungandreas.

In den ersten 30 Minuten war es „genau das Spiel, das wir erwartet haben“, so der Trainer. Emsdetten konnte den DRHV mit seiner relativ robusten Gangart in der Deckung ein bisschen beeindrucken. „Sie waren sehr zweikampfstark und haben uns immer wieder zu Würfen mit Kontakt gezwungen“, sagte Uwe Jungandreas über die Gegner. Der DRHV hatte deswegen Probleme, wenn er offensiv in den Positionsangriff musste. Gefährlich wurden die Gastgeber meist nur, wenn Tempo ins Spiel kam. In diesen Phasen konnte sich Dessau-Roßlau dreimal auf drei Treffer absetzen (8:5, 17.; 12:9, 27.; 14:11, 30.), Unkonzentriertheiten sorgten aber immer wieder dafür, dass Emsdetten wieder herankam und zur Pause nur einen Treffer zurücklag.

Im zweiten Anschnitt wurde die Partie aber schnell zu einer ziemlich klaren Nummer. Obwohl der DRHV erst drei Tage zuvor am Mittwochabend das spektakuläre Heimspiel gegen die SG BBM Bietigheim bestritten hatte (36:36), konnte er das Tempo und die Intensität in der Deckung noch einmal steigern. „Wir haben gezeigt, dass wir kraftmäßig voll auf der Höhe sind“, sagte Uwe Jungandreas deswegen, der sich auch auf den starken Philip Ambrosius im Tor verlassen konnte (38 Prozent gehaltene Bälle). „Das war eine Kehrtwendung um 180 Grad zum Mittwoch. Wie wir uns das vorgenommen hatten, absolut stabil in der Abwehr, mit starker Torhüterleistung dahinter.“

DRHV war von nahezu jeder Position gefährdet

Mit dem Sieg hat der Dessau-Roßlauer HV auch seine Erfolgsserie fortgesetzt. Seit fünf Spielen ist er ohne Niederlage. „Wir haben uns gefunden“, sagte Rückraumspieler Emanuel, der mit fünf Treffern hinter Jakub Hrstka (zehn) zweitbester Werfer des DRHV war, zur durchaus beeindruckenden Konstanz, die die immer noch junge Mannschaft an den Tag legt. „Jeder fühlt sich im System wohl. Deswegen spielt auch jeder individuell für sich aktuell gut.“ Und daraus entwachsen dann die guten Mannschaftsleistungen.

Zudem „sind wir derzeit von allen Positionen gefährlich“, sagte Emanuel. Gegen Emsdetten trafen neun der zehn eingesetzten Feldspieler. „Das ist eine Eigenschaft, die wir behalten müssen.“ Dann werden noch viele Gegner viele Patronen brauchen, um dem DRHV gefährlich zu werden.

DRHV: Ambrosius, Malek; Löser (2), Hrstka (10), Sohmann (4/2), Bielzer (1), Danneberg, Neumann (n.e.), Scheithauer (3), Emanuel (5), Seidler (2), Pust (2), Leu (2)