Boxen Boxen : Ein unbekannter Finne wird's

Leipzig - Das Geheimnis ist gelüftet: Dominic Bösels nächster Gegner ist Finne, heißt Sami Enbom, wurde am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Leipzig vorgestellt und ist in der Boxszene ein eher noch unbeschriebenes Blatt. Der 29-jährige Enbom hat zwar - wie Bösel - alle seine bisherigen Kämpfe (14) gewonnen, davon sieben vorzeitig, aber viel mehr über seinen Kontrahenten weiß der Freyburger nicht. „Ich habe im Internet nur ein bisschen gefunden. Ich wünsche ihm eine gute Vorbereitung, damit wir am 18. März in Leipzig einen ordentlichen Kampf haben werden.“ Enbom ist Rechtsausleger und bisher nur zweimal außerhalb seiner finnischen Heimat in den Ring geklettert: in Ungarn und in Lettland. Erst am vergangenen Sonnabend hatte er seinen letzten Auftritt im Seilgeviert; Enbom bezwang im finnischen Kankaanpaa Georgi Gogebashvili aus Georgien durch K.o. in der ersten Runde.
MDR-Fernsehen überträgt live
Zuletzt hatte Dominic Bösel im September 2016 in Weißenfels gegen den Franzosen Tony Averlant einstimmig nach Punkten gewonnen. Es war der 23. Sieg im 23. Profikampf für den Freyburger und sollte eine der letzten Stufen auf dem Weg zum erhofften WM-Fight sein. Doch dieser lässt auf sich warten (Tageblatt/MZ berichtete). „Ja, das ist ein ganz schön langer Weg, den ich da gehen muss. Ich bin extra nach Puerto Rico geflogen, habe mir die Zusage der WBO geholt, aber bislang hat es leider nicht geklappt. Jetzt haben wir erst einmal einen mutigen Finnen gefunden“, sagte Bösel am Dienstag in Leipzig.
„Wenn Dominic seinen WM-Traum weiterleben möchte, darf er nicht rumschlampen, muss auch gegen Enbom eine gute Performance zeigen“, meinte Bösels Trainer Dirk Dzemski, der in viereinhalb Wochen in Leipzig auch seinen anderen Schützling, Robert Stieglitz, in der Ringecke betreuen wird. Der 35-jährige Magdeburger Stieglitz verteidigt dann seinen Europameistertitel gegen den Montenegriner Nikola Sjekloca.
Promoter Ulf Steinforth: „Das wird spannend. Der eine, Robert, muss sich noch mal motivieren, der andere, Dominic, ist der legitime Nachfolger. Im Halb-Schwergewicht, in dem beide zurzeit kämpfen, steht ein Generationswechsel an.“ Auf Bösel angesprochen, sagte der Chef des SES-Stalls: „Jetzt müssen wir im Hinblick auf einen WM-Kampf eben einen Side-Step machen, der aber nicht ganz ungefährlich ist.“
Das Interesse an der SES-Boxgala am 18. März in Leipzig mit den Hauptkämpfern Stieglitz und Bösel ist enorm. Allein der 27-jährige Freyburger hat nach eigener Aussage sofort 900 Tickets in seinem Fanlager und erweiterten Freundeskreis unter die Leute gebracht. Bisher sind etwa 3000 Eintrittskarten verkauft worden; etwa 6000 Zuschauer passen in die Halle. Beide Hauptkämpfe werden live im MDR-Fernsehen übertragen.
„Leipzig ist etwas ganz Besonderes für mich, die Stadt ist das Herz Mitteldeutschlands. Nach 15 Jahren haben wir es endlich geschafft, in der Arena boxen zu können. Eigentlich hätten wir sie damals mit eröffnen sollen, aber das hatte dann nicht geklappt“, so Manager Steinforth.
Tickets gibt’s auch bei Tageblatt/MZ
Neben den Auftritten von Dominic Bösel und Robert Stieglitz sind sechs weitere Kämpfe am 18. März in Leipzig geplant. So wird zum Beispiel Erkan Teper im Schwergewicht auf den Polen Mariusz Wach treffen, der im November 2012 auch schon gegen Wladimir Klitschko geboxt hat, diesem aber nach Punkten unterlag. Teper wird seit Kurzem von Pablo Hernandez trainiert. Der Ex-Weltmeister der IBF im Cruisergewicht ist Deutsch-Kubaner und lebt in Halle.
Eintrittskarten für die SES-Boxgala am Sonnabend, 18. März, in der Arena Leipzig gibt es auch in der Tageblatt/MZ-Geschäftsstelle in Naumburg, Salzstraße 8. Hier sind zurzeit noch Tickets im Preissegment zwischen 26 und 76 Euro zu haben. Die Geschäftsstelle ist montags bis freitags von 9 bis 13 und 14 bis 18 sowie sonnabends von 9 bis 12 Uhr geöffnet.