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Bestätigung gesucht Bestätigung gesucht: Luise Malzahn kämpft bei der Judo-EM

Von enrico werner 22.04.2014, 20:01
Luise Malzahn beim Training mit einer Puppe in Halle
Luise Malzahn beim Training mit einer Puppe in Halle archiv/Schulz Lizenz

halle (saale) - Spricht man Peter Frese auf Luise Malzahn an, dann kommt dieser schnell ins Schwärmen. „Luise spielt eine sehr wichtige Rolle für unser Team. Sie kann eine Medaille holen.“ Der deutsche Judo-Präsident weiß einfach, was er an der Hallenserin hat. Die 23-Jährige ist trotz der jungen Jahre eine Vorzeigeathletin, sowohl menschlich als auch sportlich. Ab morgen tritt sie in Montpellier bei den Europameisterschaften an. Mit enormem Selbstbewusstsein.

Herausragende Leistungen

Denn 2014 war für Malzahn bisher ein sportlicher Volltreffer. Im Februar gewann die Hallenserin den Grand Prix in Düsseldorf, im März folgte ein Sieg beim Grand Prix in Samsun (Türkei). Der sportliche Höhenflug liegt auch an einer Umstellung im Training. Seit Januar trainiert Malzahn dreimal die Woche am Olympiastützpunkt Berlin. „Das hat mich in der Leistung nach vorn gebracht. Dort ist einfach ein größeres Niveau als in Halle“, sagt sie. Vom gestiegenen Anspruch für die EM will sie aber nichts wissen. „Ich bin durch die Siege natürlich motiviert, versuche aber den Ball flach zu halten.“ Denn sie weiß: Vieles hängt von der Auslosung und der Tagesform ab. Obwohl Malzahn in ihrer Klasse bis 78 Kilogramm auf Platz sieben der Weltrangliste liegt, ist eine Medaille nicht selbstverständlich.

„Besonders im Frauen-Bereich sind die Europameisterschaften sehr stark besetzt. Das grenzt an eine kleine Weltmeisterschaft“, so Frese. So bleibt Malzahn trotz des gewachsenen Selbstvertrauens nur die pflichtbewusste Bestätigung von Freses Einschätzung. „Ich will um Medaillen kämpfen. Aber jede kann jeden schlagen.“

Dafür ging sie mit der EM-Mannschaft in der letzten Woche noch einmal auf Tour. „Wir haben alle Stützpunkte in Deutschland abgegrast“, so Malzahn. Da wurde viel trainiert, an Techniken gefeilt.

Bestätigung erwünscht

Am Samstag muss Malzahn beweisen, was die Erfolge wert sind. Dann steht sie in Frankreich in ihrer Gewichtsklasse auf der Matte. Schließlich werden Sportler an Resultaten aus Großereignissen gemessen, auch Malzahn. So verkündet die Hallenserin: „Wenn ich’s in Frankreich versaue, nützen mir die Grand Prix-Siege nichts.“ Ein gutes Ergebnis wäre auch für die Förderung des Standorts Halle sehr wichtig. Denn trotz aller Pendelei nach Berlin und sportlicher Erfolge will sie ihrer Heimat treu bleiben. „Es wird nie zur Debatte stehen, dass ich den Verein wechsle. Ich bleibe auf jeden Fall in Halle.“