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Fußball-Bundesliga VAR-Ärger und Kölner Jubel im Aufsteigerduell mit Hamburg

Im Karnevalstrikot siegt Köln am Ende deutlich gegen den HSV. Ein kurioser Patzer, ein Freistoß-Tor und minutenlange VAR-Verwirrung prägen das Spiel. Die Gäste beenden die Partie letztlich zu neunt.

Von Carsten Lappe, dpa Aktualisiert: 02.11.2025, 18:06
Torschütze zur Kölner 1:0-Führung: Ragnar Ache
Torschütze zur Kölner 1:0-Führung: Ragnar Ache Rolf Vennenbernd/dpa

Köln - Der 1. FC Köln hat das Aufsteigerduell der Fußball-Bundesliga gewonnen und die Karnevalsession neun Tage vor dem offiziellen Start eingeläutet. Gekleidet im neuen, eigens aufgelegten Karnevalstrikot schossen Ragnar Ache (25. Minute), Florian Kainz (48.), der eingewechselte Jungstar Said El Mala (90.+4) und Jakub Kaminski (90.+9) die Rheinländer vor 50.000 Zuschauern zum 4:1 (1:0)-Sieg gegen den Hamburger SV. Jean-Luc Dompé (61.) traf in seinem 100. Pflichtspiel für die Gäste, bei denen in der Schlussphase Immanuel Pherai (79.) und Fabio Vieira (83.) jeweils Gelb-Rot sahen.

Damit verlor der HSV beim vierten Mal erstmals ein Sonntagsspiel in dieser Saison und zum ersten Mal nach zuvor fünf Partien wieder gegen den FC. Angesichts des Spielverlaufs fiel das Ergebnis aber etwas zu hoch aus.

Poulsen ärgert sich über zweite Gelb-Rote

Nach den jüngsten zwei Pflichtspielniederlagen sei es ein „extrem wichtiger Sieg“ für den FC gewesen, sagte Kainz bei DAZN. „Es gab ein paar Situationen im Spiel, in denen auch das Glück auf unserer Seite war“, räumte er aber auch ein. Hamburgs Routinier Yussuf Poulsen ärgerte sich vor allem über den zweiten Platzverweis gegen Vieira. Das sei in dieser Situation „zu viel“ gewesen, sagte der Däne. Man müsse zumindest etwas mit den Referees sprechen können.

Pech hatten die Hamburger, dass der vermeintliche Anschlusstreffer von Vieira (50.) kurz nach dem zweiten Gegentor nach quälend langer Überprüfung durch den Videoschiedsrichter zurückgenommen wurde. Die von Schiedsrichter Daniel Schlager im Stadion verkündete Begründung ging dabei im lautstarken Jubel der Kölner Fans unter. Beide Fanlager brüllten während der minutenlangen Unterbrechung „Ihr macht unseren Sport kaputt“. Die Szene reihte sich ein in die vielen unglücklichen VAR-Entscheidungen zuletzt.

Lokonga unglücklich bei beiden Kölner Toren

Fahrt nahm das Spiel erst nach der Pause auf. Die größtenteils gähnende Langeweile des ersten Durchgangs war vom kuriosen Führungstreffer der Kölner unterbrochen worden. Der unglücklich agierende Albert Sambi Lokonga verlor in zentraler Position in der eigenen Hälfte im Aufbau den Ball gegen den pressenden Kainz. Der Österreicher, der erstmals in dieser Saison von Beginn an für den FC spielte, wartete zunächst viel zu lange mit dem Abschluss, der von Luka Vuskovic erst noch geblockt wurde. Den Nachschuss von Linton Maina klärte Hamburgs Daniel Elfadli vor die Füße von Ache, der den Ball dann noch irgendwie über die Linie brachte.

Neben Kainz hatte FC-Coach Lukas Kwasniok im Vergleich zum 1:4 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München am Mittwoch weitere vier neue Spieler in der Startelf gebracht. Unter anderem Top-Talent El Mala kam diesmal erst in der zweiten Halbzeit wieder von der Bank. Möglicherweise auch dadurch ergaben sich einige Abstimmungsprobleme. Die Kölner bestimmten das Spiel, agierten teilweise aber zu umständlich. Der HSV verließ sich auf Konter, wurde dabei aber erst spät gefährlich.

HSV wacht erst spät auf

Nach der Pause erhöhte Kainz zunächst per direkt verwandeltem Freistoß. Dem war erneut eine unglückliche Aktion Lokongas vorausgegangen, der Maina umgetreten hatte. Erst dadurch wachte der HSV indes auf und drängte die Kölner zurück. Lohn war nach dem zunächst nicht gegebenen Anschlusstreffer Vieiras das Tor von Dompé. Zum Ausgleich kamen die Hamburger aber nicht mehr. Stattdessen flog erst Pherai für zwei Fouls innerhalb kurzer Zeit vom Platz - und dann auch noch Vieira wegen Meckerns. In der Nachspielzeit machten El Mala und Kaminski für die Gastgeber alles klar.

Die Kölner liefen mit Trauerflor auf, da nach Vereinsangaben der ehemalige Sportdirektor und langjährige Spieler und Trainer des Kölner Lokalrivalen Fortuna, Hannes Linßen, gestorben war.