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Starkoch Jamie Oliver demonstriert vor Regierungssitz

Übergewicht vor allem bei Kindern ist in Großbritannien ein riesiges Problem. Die Regierung will helfen, dagegen etwas zu tun. Aber wann?

Von dpa Aktualisiert: 21.05.2022, 14:25
Jamie Oliver nimmt an der „What An Eton Mess-Demonstration“ in London teil und fordert Premierminister Johnson auf, seine Kehrtwende bei der Anti-Adipositas-Strategie der Regierung zu überdenken.
Jamie Oliver nimmt an der „What An Eton Mess-Demonstration“ in London teil und fordert Premierminister Johnson auf, seine Kehrtwende bei der Anti-Adipositas-Strategie der Regierung zu überdenken. Dominic Lipinski/PA Wire/dpa

London - Mit einer Portion der bekannten Süßspeise Eton Mess hat der britische Starkoch Jamie Oliver vor der Downing Street gegen die Aufschiebung einer Anti-Übergewichts-Strategie der Regierung protestiert.

Premierminister Boris Johnson müsse sein Versprechen halten und Werbung für Fast Food beenden, forderte der 46-Jährige am Freitag bei Twitter. Der Nachrichtenagentur PA sagte Oliver: „Wir müssen die Gesundheit der Kinder an erste Stelle setzen.“

Trotz heftigen Regens unterstützten etwa 100 Menschen den Koch bei dem Protest vor dem Regierungssitz. Auf Schildern forderten sie „Kindergesundheit an erste Stelle“ und kritisierten: „What an Eton Mess“ - wörtlich: Was für ein Eton-Schlamassel. Bei der Süßspeise Eton Mess handelt es sich um eine von der britischen Oberschicht geliebte Kreation aus Erdbeeren und Sahne. Oliver betonte, das Dessert sei „an dem privilegierten Ort erfunden“ worden, wo der Premier zur Schule gegangen ist - der Elite-Schule Eton.

Die britische Regierung wollte ursprünglich Rabatt-Angebote sowie Fernsehwerbung für ungesunde Lebensmittel von Oktober an verbieten. Mit Blick auf steigende Lebensmittelpreise verschob sie dieses Vorhaben nun jedoch um ein Jahr. Übergewicht gilt als weit verbreitetes Problem in der britischen Gesellschaft und große Belastung des Gesundheitssystems. Oliver lobte den Einzelhandelsriesen Tesco, der trotz der Kehrtwende der Regierung bereits von Oktober an Rabattaktionen bei Süßigkeiten beenden will.