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Missbrauchsprozess Ghislaine Maxwells Anwälte: Antrag auf neuen Prozess

Von dpa 20.01.2022, 10:23
Ghislaine Maxwell (2000).
Ghislaine Maxwell (2000). Chris Ison/PA Wire/dpa

New York - Rund drei Wochen nach dem Schuldspruch gegen die Ex-Partnerin des gestorbenen US-Multimillionärs Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, haben ihre Anwälte offiziell eine Neuauflage des Prozesses beantragt.

Das ging aus einem Schreiben der Juristen an die New Yorker Bundesrichterin Alison Nathan vom Mittwoch (Ortszeit) vor Ablauf einer entsprechenden Frist hervor. Der Antrag selbst sowie beigefügte Dokumente blieben unter Verschluss, hieß es in dem Brief. Das Gesuch Maxwells auf ein neues Verfahren folgte auf Äußerungen eines Geschworenen, der in Interviews angegeben hatte, selbst Opfer sexuellen Missbrauchs gewesen zu sein.

Neues Verfahren beantragt

Maxwell war in sechs Punkten angeklagt, unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken. In diesem und vier weiteren Anklagepunkten war sie Ende Dezember schuldig gesprochen worden. „Aus den im Antrag dargelegten Gründen bitten wir darum, dass alle Einreichungen, die den Geschworenen Nr. 50 betreffen, unter Verschluss bleiben, bis das Gericht über den Antrag entscheidet“, schrieben Maxwells Anwälte nun. Sie hatten bereits Anfang Januar angekündigt, ein neues Verfahren beantragen zu wollen. Nathan hatte eine Frist bis zum 19. Januar angesetzt, um darüber zu verhandeln.

US-Medienberichten zufolge könnten die Enthüllungen dieses sowie eines weiteren Geschworenen problematisch sein, sollten diese ihre Erfahrungen dem Gericht nicht vor Prozessbeginn offengelegt haben. Alle potenziellen Geschworenen sind demnach in einem vertraulichen Fragebogen gefragt worden, ob sie selbst, Verwandte oder Freunde Opfer von sexuellem Missbrauch waren.

Lange Haftstrafe droht

Maxwell habe als Helferin ihres Ex-Partners Epstein eine zentrale Rolle beim Aufbau von dessen Ring zum sexuellen Missbrauch junger Mädchen gespielt, hatte die Jury in New York entschieden. Der 60-Jährigen drohen mehrere Jahrzehnte in Haft. Die Strafmaßverkündung ist für den 28. Juni angesetzt.