Für Sanierung Staatstheater Hannover bekommt 28 Millionen Euro
Kurz vor dem Start der neuen Intendanz erhält das Staatstheater Hannover eine kräftige Finanzspritze. Kulturminister Mohrs denkt schon über Deutschland hinaus. Die CDU kritisiert die Ankündigung.

Hannover - Das Land Niedersachsen investiert 28 Millionen Euro in das Staatstheater Hannover. Mit dem Geld sollen unter anderem die Bühnentechnik im Opernhaus modernisiert und das historische Theatergebäude Ballhof saniert werden, wie das Ministerium für Wissenschaft und Kultur mitteilte. Die Mittel stammen aus dem Haushaltsplanentwurf 2026.
„Mit der Modernisierung der Bühnentechnik bringen wir das Opernhaus auf den technischen Stand europäischer Spitzenhäuser“, teilte Kulturminister Falko Mohrs (SPD) mit. Auch die Gebäudehülle des Ballhofs soll umfassend saniert werden, laut Ministerium mit positiven Effekten für die Energieeffizienz. Der Ballhof beherbergt neben dem Schauspiel auch Produktionen der Oper und des Balletts.
Kritik von der CDU an Vorgehen des Ministers
Kritik an der Ankündigung kam von der Opposition. Der haushaltspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Ulf Thiele, warf dem Minister ein „fragwürdiges Demokratieverständnis“ vor. Es sei respektlos, Investitionsmittel öffentlich zu verkünden, bevor der Haushaltsentwurf 2026 dem Parlament vorgelegt worden sei. Mohrs ignoriere damit in eklatanter Weise das Haushaltsrecht des Landtags, sagte Thiele. Dies gelte „ungeachtet der inhaltlichen Bewertung“.
Investition zum Start der neuen Spielzeit
Das Geld des Landes kommt zeitnah zum Start der neuen Spielzeit 2025/26. Ab September übernehmen Vasco Boenisch und Bodo Busse gemeinsam die Intendanz des Staatstheaters. Busse sprach von einem „starken Bekenntnis der Landesregierung“, Kultur als Impulsgeber für Innovation, Demokratie und Wertschöpfung zu verstehen. Boenisch betonte die Bedeutung des Ballhofs als Ort künstlerischer Innovation und Publikumsnähe und will „schon ab dem Eröffnungswochenende künstlerische Ausrufezeichen“ setzen.
Die neue Spielzeit beginnt am 11. September am Schauspiel mit der deutschsprachigen Erstaufführung „PRIDE“ von Falk Richter. Die erste Premiere im Ballhof wird am 13. September das Schauspiel und Kinderstück „Der unsichtbare Mann“ von Jetse Batelaan sein. Am 14. September eröffnet die Spielzeit an der Oper mit der Premiere von Richard Wagners „Lohengrin“.