Promikolumne Promikolumne: Großzügige und knauserige Stars
Köln - Die freundliche Bedienung namens Keila wird diese Begegnung sicherlich nie vergessen. Zuerst steht Hollywood-Star Charlize Theron ihr leibhaftig im Frozen-Yogurt-Shop in Los Angeles gegenüber. Die Schauspielerin bestellt einen Becher für 3,75 US-Dollar (umgerechnet etwa 2,80 Euro) und merkt dann, dass sie gar keine Geldbörse dabei hatte. Sie verspricht, später zu bezahlen und kommt tatsächlich wieder – mit einem 100-Dollar-Schein. Das Wechselgeld von 96,25 Dollar (etwa 71 Euro) darf Keila behalten.
Auch andere Stars machen mit ihren hohen Trinkgeldern Schlagzeilen. Zu den Spitzenreitern gehört Johnny Depp. In Chicago feierte er einst nach einer Premiere in einem Steakhouse. Bis 2.30 Uhr wurde für etwa 4400 Dollar geschlemmt. Beim Abrechnen legte Depp noch 4000 Dollar drauf. Der promi-erfahrende Oberkellner kommentierte dann auch: „Depp ist der anständigste Star, den ich kenne.“
Brad Pitt ist ebenfalls fürs Aufrunden bekannt. 2013 hatte er Partnerin Angelina Jolie zu ihrem 38. Geburtstag in eine Berliner Sushi-Bar eingeladen. Die beiden aßen und tranken für 840 Euro – und Pitt gab 560 Euro Trinkgeld.
Sänger Justin Timberlake feierte nach seinem Konzert in Köln vor kurzem in einem Club und hinterließ beim Abschied 3000 Euro für das Personal.
Pizza-Bestellung bei den Oscars
Unvergessen auch der Coup von Ellen DeGeneres, die als Moderatorin bei der jüngsten Oscar-Verleihung einen Pizzaboten in die Live-Sendung bestellte. Pizzabäcker Edgar Martiroysan hatte keine Ahnung, dass er nicht ein paar hungrige Leute backstage versorgen sollte, sondern die auf ihre Oscars wartenden Stars im Saal. Ellen DeGeneres lud ihn später in ihre Talkshow ein und überreichte ihm 600 Dollar, die die Stars für ihn gesammelt hatten. Und sie rundete aus eigener Tasche auf 1000 Dollar auf. Diese Lieferung hat sich gelohnt.
Allzu großzügiges Trinkgeld kann aber auch ein Geschmäckle haben. Sängerin Rihanna feierte mit sechs Freunden in einem Comedy Club in Los Angeles. Als die Rechnung kam, fragte sie den Kellner wie hoch das beste Trinkgeld gewesen sei, das er je bekommen habe. Als sie darauf 100 Dollar zur Antwort bekam, drückte sie dem Mann 200 Dollar in die Hand und sagte: „Now I'm your biggest tip“. Man merkt die Absicht und ist verstimmt.
Wesentlich sympathischer ist da die Aussage von Schauspielerin Drew Barrymore. „Ich habe selbst als Kellnerin gearbeitet, daher bin ich eine verrückte Trinkgeldgeberin – ich respektiere Leute, die arbeiten.“
Das tut die notorisch knauserige Paris Hilton offenbar nicht. Die Frau, die nur mit sich selbst beschäftigt ist, sollte für eine Haarverlängerung 700 Dollar bezahlen. Nach Zeugenaussagen soll die Millionenerbin so lange getobt haben, bis der Preis halbiert wurde. Auch Teeniestar Miley Cyrus ist berüchtigt: ihre Devise ist „Null Cent Trinkgeld“. Vielleicht ist sie einfach noch zu jung für solche Höflichkeiten.
Aber auch sehr reife Menschen werden manchmal knauserig. Der 71-Jährige Harrison Ford verlangte an einer Kinokasse Seniorenrabatt. Seine Rechtfertigung: „Wir sind hier in New York. Das macht immerhin vier Dollar aus.“