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Philippinen Philippinen: Sieben Männer lassen sich ans Kreuz nageln

06.04.2007, 21:05
Ruben Enaje (46) aus dem Dorf Cutud 75 Kilometer nördlich von Manila ließ sich zum 21. Mal kreuzigen. (Foto: dpa)
Ruben Enaje (46) aus dem Dorf Cutud 75 Kilometer nördlich von Manila ließ sich zum 21. Mal kreuzigen. (Foto: dpa) EPA

Manila/dpa. - DieMänner wurden mit zehn Zentimeter langen Nägeln durch Handflächen und Füße an Holzkreuze genagelt, die dann fünf Minuten aufrecht in der Sonne standen. Dann wurden die Nägel entfernt und die als «Kristos» bezeichneten Männer zogen sich zur Versorgung ihrer Wunden zurück.

Die Dorfbehörden haben aus dem seit mehr als 20 Jahren jeweils am Karfreitag praktizierten Ritual ein florierendes Geschäft gemacht. Der Tourismusverein bietet voll organisierte Kreuzigungstouren an und hat neben dem Hügel eigens eine Plattform für zahlungskräftige Touristen aufgebaut. Die katholische Kirche kritisiert das Spektakel, hat nach Angaben von Kritikern aber bislang wenig getan, um es zu unterbinden. Auch in anderen Gegenden fanden Kreuzigungen statt.

Ruben Enaje (46) ließ sich zum 21. Mal kreuzigen. «Das ist meineAndacht, und ich habe vor, es so lange zu machen, wie ich kann»,sagte er Reportern. Unter den sieben Männern war auch Rolando Ocampo (51), der seit 17 Jahren an der schmerzhaften Prozedur teilnimmt. Er sei damit angefangen, als seine Frau Schwangerschaftskomplikationen hatte und habe damals geschworen, jedes Jahr daran teilzunehmen, wenn sein Kind gesund auf die Welt komme und seine Frau überlebe, sagte er im Lokalfernsehen. 85 Prozent der Philippiner sind katholisch.

Früher haben sich auch Ausländer auf die Bretter nageln lassen.Das ist seit 1997 verboten, weil ein Japaner sich bei dem Ritualheimlich für einen Pornofilm hatte filmen lassen.