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Meeresverschmutzung Ölüberwachung: Weniger Verschmutzung in Nord- und Ostsee

Mit zwei Sensorflugzeugen wird die Meeresverschmutzung in der Nord- und Ostsee überwacht. Vergangenes Jahr haben die Marineflieger weniger Verunreinigungen gefunden, allerdings gab es auch weniger Überwachungsflüge. Das hat mit einem der Flugzeuge zu tun.

Von dpa Aktualisiert: 09.08.2022, 14:03
Ein Ölüberwachungsflugzeug startet auf einem Marinefliegerhorst zu einem Kontrollflug über die Nordsee.
Ein Ölüberwachungsflugzeug startet auf einem Marinefliegerhorst zu einem Kontrollflug über die Nordsee. picture alliance/Ingo Wagner/dpa/Archivbild

Cuxhaven - Bei Überwachungsflügen über der Nord- und Ostsee haben Experten im vergangenen Jahr weniger Umweltverschmutzungen etwa durch Öl festgestellt. Wie das Havariekommando in Cuxhaven auf Anfrage mitteilte, wurden 2021 bei den Flügen über den deutschen Hoheitsgewässern und der Ausschließlichen Wirtschaftszone insgesamt 15 Verschmutzungen registriert. Das sind 19 Fälle weniger als 2020. Allerdings hoben die Sensorflugzeuge im vergangenen Jahr mit 222 Einsätzen unterm Strich auch deutlich seltener ab als zuvor. 2020 waren es noch 412 Flüge.

Ein Grund dafür war laut Havariekommando, dass die Sensorik an einem der beiden Überwachungsflugzeuge technisch aufgerüstet wurde. Deswegen habe ein Flugzeug längere Zeit nicht abheben können, sagte eine Sprecherin. Für die Ölüberwachung werden Sensorflugzeuge des Bundesverkehrsministeriums eingesetzt. Sie sind am Marinefliegerstützpunkt im niedersächsischen Nordholz stationiert und mit einem Radar ausgestattet, das Veränderungen auf der Wasseroberfläche etwa durch Öl auf einer Breite von bis zu 40 Kilometern zu zwei Seiten erfassen kann. Auch andere Verschmutzungen können festgestellt werden.

„Tendenziell ist eine positive beständige Abnahme seit Beginn der Ölüberwachung vor mehr als 30 Jahren zu verzeichnen“, teilte das Havariekommando mit. Die Überwachungsflüge sollen neben dem Aufklären von Verschmutzungen früheren Angaben zufolge auch die Schifffahrt davon abhalten, Öl ins Meer zu lassen.

2021 waren laut dem Havariekommando fast alle festgestellten Verschmutzungen innerhalb der nationalen Gewässer kleiner als ein halber Kubikmeter. Diese Fälle seien „nicht bekämpfungsfähig“ gewesen, hieß es. Außerhalb der deutschen Gewässer wurde eine größere Verschmutzung von etwa 0,6 Kubikmeter in der Nähe einer dänischen Öl-Förderplattform in der Nordsee festgestellt.

Das Havariekommando wurde 2003 als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer gegründet. Bei Unfällen auf der Nord- und Ostsee plant und organisiert es Hilfe etwa für Verletzte, bei Verunreinigungen durch Schadstoffe und bei Bränden.