Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen: Hohe Strafen für Ausbrecher und Justizbeamten

Köln/dpa. - Die beiden Gefängnisausbrecher Michael Heckhoffund Peter Paul Michalski sind am Mittwoch zu hohen Haftstrafen undanschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Nach demUrteil des Landgerichts Aachen muss der 51-jährige, vielfachvorbestrafte Heckhoff weitere zehn Jahre in Haft. Sein 47-jährigerKomplize Peter Paul Michalski wurde zu weiteren zehn Jahren undsechs Monaten verurteilt. Gegen beide wurde zudemSicherungsverwahrung angeordnet. Das Gericht verurteilte die beidenMänner wegen schweren Raubes, Geiselnahme, räuberischer Erpressungund erpresserischen Menschenraubs.
Ein mitangeklagter 41 Jahre alter Justizbeamter wurde wegenBestechlichkeit und Gefangenenbefreiung zu vier Jahren und dreiMonaten Haft verurteilt. Er hatte gestanden, Heckhoff und Michalskibei der Flucht aus dem Aachener Gefängnis geholfen zu haben. Mitihrem Urteil folgten die Richter im Wesentlichen dem Antrag derStaatsanwaltschaft.
Heckhoff und Michalski waren Ende November 2009 aus derJustizvollzugsanstalt (JVA) Aachen entkommen. Anschließend hieltensie tagelang die Polizei in NRW in Atem, wobei sie auch mehrereGeiseln nahmen. Heckhoff wurde nach drei Tagen in Mülheim an derRuhr, Michalski nach fünf Tagen in Schermbeck am Niederrheingefasst. Die Angeklagten hatte ihre Taten gestanden und sich bei denOpfern entschuldigt. Als Motiv für ihre Schuld nannten Heckhoff undMichalski im Prozess die ihrer Ansicht nach unzumutbarenHaftbedingungen in der JVA Aachen.