Glaube Ca. 27.000 Niedersachsen aus katholischer Kirche ausgetreten

Hannover/Bonn - In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr rund 27.000 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Das geht aus Daten hervor, die die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Mittwoch in Bonn veröffentlicht hat. Demnach lebten 2022 noch etwa 1,24 Millionen Katholiken in Niedersachsen - rund 33.000 weniger als im Jahr davor. Ihr Anteil an der Bevölkerung liegt damit bei 15 Prozent. An den Gottesdiensten nimmt nach Angaben der Kirche jedoch nur jeder zwanzigste Katholik in Niedersachsen teil. Die Zahl der Erstkommunionen und kirchlichen Trauungen stieg derweil im Vergleich zum noch stark von Corona geprägten Jahr 2021.
Im Land Bremen gab die katholische Kirche die Zahl der Austritte für 2022 mit rund 1600 an. Die knapp 61.000 Katholiken machen dort etwa 9 Prozent der Bevölkerung aus.
Bundesweit verzeichnete die katholische Kirche mehr als eine halbe Million Austritte - so viele wie nie zuvor. „Die katholische Kirche stirbt einen quälenden Tod vor den Augen der gesellschaftlichen Öffentlichkeit“, sagte der Kirchenrechtler Thomas Schüller der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem nach der Vorstellung eines Gutachtens zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising im Januar 2022 waren die Austrittszahlen förmlich explodiert.
Auch die evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat 2022 viele Mitglieder verloren. Rund 380.000 Menschen traten in dem Jahr aus.