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Brauchtum Brauchtum: Verein ruft Oktoberfestwirte zu mehr Schankmoral auf

17.09.2012, 09:23
Besucher stimmen mit ihren gefüllten Maskrügen zum «Oans, zwoa, gsuffa» auf dem Oktoberfest an. (ARCHIVFOTO: DAPD)
Besucher stimmen mit ihren gefüllten Maskrügen zum «Oans, zwoa, gsuffa» auf dem Oktoberfest an. (ARCHIVFOTO: DAPD) dapd

München/dapd. - „Wir fordern eine Abschaffung der Toleranzgrenze“, sagte der Vereinspräsident Jan-Ulrich Bittlinger der Nachrichtenagentur dapd. Die meisten Festwirte würden den Toleranzspielraum von 0,1 Liter bei der Wiesn-Maß systematisch ausnutzen. Dadurch entstehe den Oktoberfestbesuchern jährlich rein rechnerisch ein Schaden von mehr als fünf Millionen Euro.

Der Verein, der rund 4.000 Mitglieder zählt, will in diesem Jahr zwei große Kontrollen auf dem Oktoberfest durchführen. „Dabei werden jeweils rund 100 Ein-Liter-Maßkrüge in den verschiedenen Festzelten auf ihre Inhaltsmenge hin geprüft“, erläutert Bittlinger. Die Messungen würden auf die gleiche Weise durchgeführt wie die des Kreisverwaltungsreferats, nämlich mit einem Maßband. Die Ergebnisse würden anschließend protokolliert und veröffentlicht. Das Oktoberfest dauert vom 22. September bis zum 7. Oktober.

Im vergangenen Jahr sei in keinem der 16 großen Festzelte die Maß vollständig befüllt worden. Besonders schlecht hätten Käfer, Fischer Vroni und Paulaner abgeschnitten, erinnert sich Bittlinger. Hier sei weniger als 0,9 Liter Bier in einer Maß gewesen. Am besten hätten Hacker, Armbrustschützen und Hippodrom mit 0,9 Litern oder sogar etwas mehr abgeschnitten. Oktoberfestbesucher hätten zwar die Möglichkeit, sich direkt an Ort und Stelle zu beschweren. „Meistens wird man dann allerdings blöd angeredet“, räumt Bittlinger ein.

Die Bierpreise auf dem Oktoberfest zwischen 9,10 und 9,50 Euro pro Maß in diesem Jahr hält Bittlinger für deutlich überhöht. „Das Oktoberfest ist ein Monopolmarkt und die Bierpreise sind mehr oder weniger abgesprochen“, erläutert er. Daher bringt sein Verein derzeit ein Bürgerbegehren für eine Preisobergrenze von 7,10 Euro pro Liter für alle Getränke auf der Wiesn auf den Weg. Im Wahlkampf um das Münchner Oberbürgermeisteramt 2014 will der Verein damit entsprechenden Druck auf die Stadt ausüben.