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Hilfe für Kinder Brandenburg startet 2026 mit ersten Kinderschutzambulanzen

Kinder in Not sollen in Brandenburg bald schneller Hilfe bekommen: Vier neue Ambulanzen starten 2026. Was ist geplant?

Von dpa 02.12.2025, 15:55
Brandenburg soll Kinderschutzambulanzen bekommen. (Symbolbild)
Brandenburg soll Kinderschutzambulanzen bekommen. (Symbolbild) Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Potsdam - Vier Kinderschutzambulanzen sollen im kommenden Jahr in Brandenburg entstehen. Bisher gibt es noch keine solche Hilfseinrichtung für Jungen und Mädchen. „Brandenburg braucht dringend spezialisierte ambulante Anlaufstellen für Kinder, die Gewalt, Misshandlung oder Vernachlässigung erfahren haben“, sagte Gesundheitsministerin Britta Müller. 

„Wenn etwa Sportvereine, Kita-Erzieherinnen oder Lehrkräfte Anzeichen von Misshandlung oder Vernachlässigung bei Minderjährigen erkennen, aber unsicher sind, können Kinderschutzambulanzen unterstützen“, sagte die BSW-Politikerin.

Brandenburg sei bislang das einzige Bundesland ohne eine Kinderschutzambulanz, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des Gesundheits- und des Jugendministeriums. Im Fall möglicher Kindeswohlgefährdung sollen die medizinischen Anlaufstellen mit Fachkräften des medizinischen Kinderschutzes und der Kinder- und Jugendhilfe bei der Abklärung helfen.

„So kann im Verdachtsfall schnell und ohne stationäre Aufnahme festgestellt werden, ob ein Kind körperlich, sexuell oder emotional misshandelt wurde“, sagte Müller. Wenn es sich bestätigen sollte, könne sofort die medizinische und therapeutische Versorgung beginnen und das Jugendamt tätig werden.

Vier Standorte - ein weiterer in Aussicht

Mit einer Anschubfinanzierung sollen im Jahr 2026 die ersten vier Kinderschutzambulanzen an Krankenhausstandorten in Eberswalde, Lauchhammer, Neuruppin und Potsdam starten, wie es weiter hieß. In Potsdam wird die Kinder- und Jugendklinik im April 2026 die Ambulanz eröffnen, wie die Ernst-von-Bergmann-Gruppe mitteilte. Ein fünfter Standort in Cottbus ist den Ministerien zufolge in Aussicht. Ministerin Müller stelle dafür 125.000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung - also 25.000 Euro pro Ambulanz.