Beben zerstört Weltkulturerbe Beben zerstört Weltkulturerbe: Pilgerstätten im Tal von Kathmandu betroffen

Berlin - Das Erdbeben in Nepal hat auch das kulturelle und spirituelle Herz des Landes schwer beschädigt. Im Tal von Kathmandu reihen sich auf wenigen Kilometern sieben Weltkulturdenkmäler aneinander. Die vier kunstvoll erbauten Tempel und drei Paläste, die im Jahr 2006 von der Unesco in das kulturelle Erbe der Menschheit aufgenommen wurden, zeugen von der tief religiösen und politischen Geschichte des armen Himalaya-Staates.
Hinduismus und Buddhismus breiteten sich über die Jahrhunderte in Nepal aus und führten etwa vom 5. Jahrhundert an zu prächtigen Tempeln. In den Palästen auf dem Durbar-Platz in Kathmandu, dem Durbar-Platz in Bhaktapur und Durbar-Platz in Patan wohnten einst Königsfamilien. Erst Ende 2007 schafften die Nepalesen die Monarchie ab und riefen im Folgejahr die Republik aus.
Zu den Attraktionen in der Hauptstadt Kathmandu gehörte bis zum Erdbeben der neunstöckige, 62 Meter hohe Dharahara-Turm. Das Bauwerk stürzte in sich zusammen. Nur noch wenige Meter ragt jetzt ein Gerüst in den Himmel. Schon das schwere Erdbeben von 1934 hatte den 1826 erbauten Turm mit einst zwölf Stockwerken zerstört und weitere der architektonischen Schätze in dem Tal schwer beschädigt.
Helfer versuchten am Samstag die etwa 50 Menschen zu bergen, die unter den Trümmern des Dharahara-Turms verschüttet lagen, wie ein Fernsehsender meldete. Oben auf dem Bauwerk war ein Shiva Schrein, den Einheimische und Touristen besuchten, wie Sujoy Das berichtete, Autor eines Reiseführers von „Lonely Planet“ über Nepal. Shiva - der „Glückverheißende“ - ist einer der wichtigsten Götter des Hinduismus. Der Religion gehören heute etwa 80 Prozent der Nepalesen an.
Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal sind die Menschen vor Ort auf schnelle Hilfe angewiesen. Die Hilfsorganisationen rufen dazu auf, zu spenden - doch es gibt etliche. Wohin das Geld geben, wenn man helfen möchte? In Deutschland werden die größten Hilfsorganisationen gebündelt - ein Überblick:
Das Bündnis vereint insgesamt 23x Mitglieder unter seinem Dach. Die Spenden, die dort eingehen, werden nach einem bestimmten Schlüssel an die einzelnen Mitglieder wie Malteser, Johanniter oder den Arbeiter-Samariter-Bund verteilt. Wer für die Opfer in Nepal spende, könne aber sicher sein, dass nur Organisationen das Geld zugeteilt bekommen, die auch im Katastrophengebiet aktiv sind, sagt eine Sprecherin des Bündnisses. Die anderen beteiligen sich in diesem Fall nicht. Spenden kann man online oder an das Spendenkonto: 102030, Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 370.205.00, Spenden-Stichwort: Erdbeben Nepal, IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Zu diesem Bündnis gehören Caritas international, Deutsches Roten Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland. Das Aktionsbündnis kooperiert mit dem ZDF, auch jetzt wieder werden dort in den Nachrichtensendungen Spendenmöglichkeiten gezeigt. Es gebe aber kein gebündeltes Konto, sagte ein Unicef-Sprecher. Der Spender entscheide selber, welcher der Organisationen er sein Geld anvertraue.
UNICEF, Bank für Sozialwirtschaft Köln, IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00, BIC BFSWDE33XXX, Stichwort: Erdbeben Nepal
UNICEF, Bank für Sozialwirtschaft Köln, IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00, BIC BFSWDE33XXX, Stichwort: Erdbeben Nepal
Diakonie Katastrophenhilfe, Spendenkonto 502 502, Evangelische Bank, Bankleitzahl: 520 604 10, IBAN: DE68520604100000502502, BIC: GENODEF1EK1, Stichwort: Nepal Erdbebenhilfe
Caritas International, Spendenkonto: 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, Bankleitzahl: 660 205 00, IBAN: DE88660205000202020202, BIC: BFSWDE33KRL, Stichwort: Erdbebenhilfe Nepal
Deutsches Rotes Kreuz, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE63370205000005023307, BIC: BFSWDE33XXX, Stichwort: Erdbeben Nepal
Dort werden sieben Hilfsorganisationen gebündelt, darunter Misereor, Brot für die Welt und die Kindernothilfe. Wie genau die Spenden eingesetzt würden, werde nun mit nepalesischen Partnerorganisationen abgestimmt, sagte ein Misereor-Sprecher am Sonntag. Das Spendenkonto des Bündnisses: Stichwort: Erdbeben Nepal IBAN: DE71 3702 0500 0008 1001 00, BIC: BFSWDE33XXX (dpa)
Die Tempelanlage Swayambhunath - auch bekannt als Affentempel - im Westen von Kathmandu ist ebenfalls vom Erdbeben betroffen. Für die Buddhisten in Nepal ist es ein spirituelles Zentrum. Religiöse Feste fanden hier statt, Mönche und Pilger waren allgegenwärtig. Swayambhunath war auch eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.
Neben Kathmandu mit seinen Weltkulturerbestätten der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, zieht besonders die Hochgebirgslandschaft an der Grenze zu Tibet Urlauber an. Zu den beliebtesten Trekking-Routen gehört der Weg zum Mount Everest, mit 8848 Metern der höchste Berg der Erde. (dpa)