Asien Asien: Gedenken am vierten Jahrestag der Tsunami-Katastrophe

Neu Delhi/dpa. - Vier Jahre nach dem verheerenden Tsunami imIndischen Ozean haben die Menschen in Süd- und Südostasien der mehrals 230 000 Toten gedacht. Im Inselstaat Sri Lanka versammelten sicham Freitag Tausende Überlebende und Angehörige von Opfern zuGedenkfeiern und religiösen Zeremonien entlang der Küste. Landesweitwurde mit zwei Schweigeminuten an die Naturkatastrophe am zweitenWeihnachtsfeiertag 2004 erinnert, der allein in Sri Lanka rund 40 000Menschen zum Opfer gefallen waren.
Im benachbarten Indien, wo mehr als 12 000 Menschen getötetwurden, kamen die Bewohner zu Schweigemärschen und Gebeten zusammen.An der Küste des südlichen Bundesstaates Tamil Nadu blieben dieFischer an Land. In der am schwersten von dem Tsunami betroffenenindonesischen Provinz Aceh versammelten sich die Menschen zuGedenkfeiern am Strand, in Moscheen und an Massengräbern, wo vieleder rund 170 000 Toten begraben worden waren. In der Provinz Nord-Sulawesi nahmen mehr als 5000 Anwohner an einer Tsunami-Übung teil.
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) zogeine weitgehend positive Bilanz des Wiederaufbaus in den betroffenenLändern. Die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft undDeutschlands hätten erhebliche Fortschritte gebracht, hieß es ineiner am Freitag verbreiteten Mitteilung des Ministeriums. Vor allemin Aceh seien die größten Schäden an der Infrastruktur behoben. Dorthätten inzwischen fast alle Menschen wieder ein Dach über dem Kopf.
Zudem wurde im November dieses Jahres ein von der Bundesregierungmit insgesamt 51 Millionen Euro unterstütztes Tsunami-Frühwarnsystemin der Region in Betrieb genommen. Mit der vom GeoforschungszentrumPotsdam entwickelten Technik wird bei einem drohenden Tsunamiinnerhalb von fünf Minuten Alarm ausgelöst, so dass sich die Menschenin Sicherheit bringen können. Bei dem Erdbeben der Stärke 9,3 hattedie Tsunami-Flutwelle die indonesische Küste am 26. Dezember 2004innerhalb von 20 Minuten erreicht und verwüstet.